Neviges Die Stadthalle bleibt zu erkennen

Neviges · Im Bezirksausschuss wurden die Pläne für den Umbau zum Wohnhaus und jene für das Gelände des ehemaligen Krankenhauses vorgestellt.

Wenn die Stadthalle zu einem Wohnhaus umgebaut wird, bleibt die markante Stadthalle erhalten. In den Hang wird ein Carport gebaut.

Foto: Ulrich bangert/Ulrich Bangert

. „Seit 14 Tagen liegt die Baugenehmigung vor, Baubeginn könnte nächstes Jahr sein“, verkündete Beigeordneter Jörg Ostermann jetzt im Bezirksausschuss den Zeitplan zum Umbau der Stadthalle. „Das ist alles nicht so ganz einfach, weil es sich um eine Nutzungsänderung handelt, zusätzlich erschwert der Denkmalschutz die ganze Sache“, beschrieb die Architektin Katharina Schneider ihren Auftrag, den sie von dem Wuppertaler Immobilienvermittler Harjid Singh-Georg erhalten hat. „Ein bisschen müssen wir das Gebäude schon verändern, aber die Denkmalbehörde besteht darauf, dass die Straßenfront, so wie sie mit den Bildern ist, erhalten bleibt. Um eine Wohnnutzung zu machen, fehlt es an Licht. Weil direkt dahinter der Berg ansteigt, schaffen wir einen Innenhof.“

Dadurch entstehen zwei eigenständige, dreigeschossige Häuser mit insgesamt sechs Mietwohnungen zwei mit je 40 und 60 Quadratmeter und einmal 200 und einmal 300 Quadratmetern Nutzfläche. „Die Tendenz geht zu Großfamilien“ so die Architektin, die betonte, dass die Räume noch nicht konkret definiert sind, weil man den Mietern Freiräume lassen möchte. „Von der Fläche her ist das gehobenes Wohnen“.

Am Hang der westlichen Seite wird ein Carport errichtet. „Da wird man ein bisschen an den Berg reingehen müssen, das ist mit der Wasserbehörde abgestimmt“, so die Planerin. „Die große Eingangshalle bleibt erhalten, die Garderobe dahinter wird zum Standort für Waschmaschinen.“ Während zum neuen Innenhof das Tageslicht durch Kunststofffenster fällt, werden nach vorne neue Holzfenster eingesetzt. „Eine ungewöhnliche Lösung“, so Bezirksausschussvorsitzender Rainer Hübinger (SPD). „Aber sie gefällt, weil die Fassade erhalten bleibt, ich habe zustimmendes Kopfnicken registriert.“

Dorfplatz in der Mitte der Gebäude mit Blick auf den Dom

Dagegen stieß der erste Entwurf für das Gelände des ehemaligen Krankenhauses nicht auf einhellige Zustimmung. Stefanie Neudahm und ihr Vater Wolf Neudahm von Pro Objekt in Elberfeld haben das 8142 Quadratmeter große Gelände erworben. Architekt Martin Schürg erläuterte, wie der Bereich mit Eigentumswohnungen aussehen könnte: Zur Tönisheider Straße hin sind zwei Mehrfamilienhäuser mit fünf Geschossen vorgesehen, dahinter vier Stadtvillen, in der Mitte mit einer Art Dorfplatz mit Blick auf den Dom und einer fußläufigen Verbindung zwischen Löher Straße und Hospitalstraße. Die Eigentumswohnungen haben eine Größe zwischen 70 und 143 Quadratmeter. Die Tiefgarage hat zwei Zufahrten und 58 Stellplätzen, weitere 22 werden im Freien eingerichtet.

„Durch den Höhenunterschied von 20 Metern ist eine Verkehrserschließung nur über die Tönisheider Straße möglich. In vielen Bereichen entstehen Gambionen, die mit Bäumen und Wein begrünt werden. Wir haben die vorhandenen Trauf- und Firsthöhen aufgenommen. Zur Tönisheider Straße hin wird Ziegelstein mit verbaut, um die umgebende Bebauung aufzunehmen“, sagte Schürg.

Marlies Ammann (CDU) war erschrocken, sie empfindet die Baukörper als massiv und als einen Eingriff in die Landschaft. Esther Kanschat (Die Grünen) lobt den Plan als sehr durchdacht, bedauert aber wie Harry Gohr (Die Linken), dass kein sozialer Wohnungsbau kommt. Stefan Ludwig (CDU) spricht von einer grundsätzlich gefälligen Bebauung, hält aber die Häuser zur Tönisheider Straße hin für zu hoch. Ausschussvorsitzender Rainer Hübinger sieht es auch so und stellte fest: „Auf das eine Geschoss hätte ich verzichtet, aber im Laufe des B-Plan-Verfahrens werden wir uns damit beschäftigen.

„Wir werden die Erkenntnisse auswerten, das ist der erste Aufgalopp, es ist eine gute Lösung für das Areal. Mit dem B-Plan werden wir möglichst schnell fortfahren. Wir sind als Stadt sehr dankbar, dass wir einen Grundstückseigentümer haben, der zu seiner Verantwortung steht“, gibt sich Dezernent Ostermann zufrieden.