Velbert Richtig aufgelegt: Tipps für ein gesundes Grillvergnügen

Velbert. · Mehr Gemüse auf dem Rost zu garen, dazu rät die Verbraucherzentrale. Auch Käse kann eine Alternative zu Fleisch sein. Tierisches sollte aus besserer Haltung kommen.

Maiskolben, Fleischspieße, Bratwürste und Steaks gelingen auf dem Rost eines Gasgrills ebenso gut wie über glühender Holzkohle.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Sonnenzeit ist Grillzeit! Für Abwechslung auf dem Rost sorgen neben Steaks, Würstchen und Fisch auch Gemüse, Kartoffeln und Obst. Damit kommen auch Vegetarier und Veganer auf ihre kulinarischen Kosten. „Doch falsche Handhabung am Grill ist riskant, etwa wenn sich durch auf die Glut tropfendes Fett krebserregende Stoffe bilden oder gesundheitsschädliche Keime durch unsachgemäßen Umgang mit Lebensmitteln übertragen werden“, warnt Andreas Adelberger, Leiter der Beratungsstelle Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen an der Friedrichstraße 107. Die Verbraucherschützer haben Tipps für ungefährliche Gaumenfreuden am Grill.

Zur Wahl des Grillgeräts

Während eingefleischte Grillfans gerne ein offenes Holzkohlefeuer entfachen, das dem Grillgut den typischen Geschmack verleiht, schätzen andere die kurze Vorheizzeit von Gas- und Elektrogeräten. Durch den fehlenden Rauch entstehen hierbei weniger krebserregende Stoffe, und es gibt nach dem Grillen keine Asche zu entsorgen. Einweg-Grills verursachen hingegen unnötig viel Abfall.

Der geeignet Grillplatz

Jeder Rost braucht einen sicheren und festen Standplatz. Ein Holzkohlegrill darf jedoch niemals in der Garage oder in Räumen angefacht werden – auch nicht, wenn Fenster oder Türen geöffnet sind. Das entstehende Kohlenmonoxid kann zu tödlichen Vergiftungen führen. Deshalb darf die Restwärme des Grills auch nicht drinnen als Heizquelle dienen.

Die Technik

Als Brennmaterial für den Holzkohlegrill eignen sich am besten Holzkohle oder Grillbriketts. Den Grill rechtzeitig anheizen und so lange durchglühen lassen, bis sich eine weiße Ascheschicht gebildet hat. Grillgut erst auflegen, wenn kein Rauch mehr aufsteigt. Damit kein Fett in die Glut oder auf die Heizschlange spritzt, am besten Grillschalen verwenden. Auf das ständige Bestreichen mit Marinade oder das Bespritzen mit Bier sollte verzichtet werden. Verkohlte Stellen an Gegrilltem sollten nicht verzehrt werden.

Zum Grillgut

Fleisch, Würstchen, Fisch, Käse und Co. sind kulinarische Höhepunkte auf dem Teller. Sattessen sollte man sich jedoch eher an den Gemüse- und Salatbeilagen, um die gegrillten Leckereien bewusst und in Maßen zu genießen. Das ist gesünder und lässt finanziellen Spielraum für Tierisches aus verbesserter Tierhaltung, wie etwa Bio-Produkte, Fleisch mit Tierschutzlabel oder mit den Haltungskennzeichnungen des Handels Stufe 3 oder 4. Nachhaltig gefangener Fisch ist an Siegeln wie MSC und Naturland Wildfisch zu erkennen, Fisch aus nachhaltiger Aquakultur an Kennzeichnungen wie Bio oder dem ASC-Logo. Auf keinen Fall gehört Gepökeltes auf den Grill, da beim Erhitzen von Kassler oder Räucherspeck, Fleisch- und Bockwurst oder Leberkäse aus dem Nitritpökelsalz krebserregende Nitrosamine entstehen können.

Grillwürze

Fleisch, Fisch oder Gemüse erst nach dem Grillen salzen. Das Grillgut wird sonst trocken und leidet am Geschmack. Wer Alu-Grillschalen oder Alufolie verwendet, sollte später würzen: Denn Salz und Säure lösen Aluminium und übertragen es aufs Grillgut. Das gilt auch für Käse, der wegen seines Salzgehalts niemals in Alufolie eingewickelt werden sollte. Eine Alternative sind Grillschalen aus Edelstahl, die zudem vielfach verwendet werden können. Um das Austrocknen zu verhindern, sollte das Grillgut dünn mit hitzestabilem Öl bestrichen werden. Grillsachen mit würziger Marinade am besten selbst einlegen, weil hierbei auf Zusatzstoffe verzichtet wird und die Beschaffenheit von Fleisch und Fisch besser beurteilt werden kann. Bevor Grillwaren abgetupft in die Grillschale wandern, sollten sie bis zu 24 Stunden im Kühlschrank mariniert werden – je dicker das Fleischstück umso länger.

Varianten

Hierzu zählen verschiedene Käsesorten. Halloumi zum Beispiel – eine Grillspezialität aus Zypern, der beim Erhitzen seine feste Struktur behält. Auch andere Käsesorten eignen sich zum Grillen – allerdings zerfließen sie in der Regel bei Hitze. Festfleischige, saftige Gemüsesorten – etwa Zucchini, Auberginen, Cocktailtomaten, Champignons, Fenchel, Spargel, Maiskolben, Paprika, Kürbis, Kartoffeln oder Zwiebeln – sind mit Füllung oder Öl bestrichen hervorragend zum Grillen. Einfache Desserts vom Rost sind Äpfel, Birnen, Bananen, Erdbeeren, Pfirsiche, Pflaumen, Aprikosen, Ananas oder Mangos. Fünf Minuten auf dem Grill und sie entfalten ein besonderes Aroma. Komplett wird ein gesundes Grillbüfett durch frische Salate, Gemüsesticks mit Dips, Folienkartoffeln und Brot. HBA