Die untere Fußgängerzone bleibt für den Verkehr tabu
Die Politiker im Bezirksausschuss stimmten in ihrer Sitzung für neue Parkplätze zwischen Sparkasse und Hasenkampsplatz.
Neviges. Die untere Fußgängerzone wird nicht für den Autoverkehr freigegeben, darin waren sich die Mitglieder des Bezirksausschusses einig. Bereits zu Beginn der Sitzung überreichte Kati Maier, die an der Elberfelder Straße 33 einen Modeladen betreibt, 111 Unterschriften gegen eine Öffnung für den Individualverkehr. „Theoretisch ist Autoverkehr auf dem nördlichen Teilstück der Fußgängerzone möglich“, so der für Neviges zuständige Bauleitplaner Tim Edler. „Maximal zehn Stellplätze könnten geschaffen werden, allerdings wird es für Fußgänger sehr eng, der Abstand zu den Läden beträgt nur einen Meter, es kommt zu Konflikten. Die zehn Parkplätze würden die Geschäfte mehr belasten als ihnen nützen“, so die persönliche Sicht des Bauleitplaners.
Anders sieht es zwischen Sparkasse und Hasenkampsplatz aus: „Da sind 14 weitere Stellplätze möglich, die durch die vorhandenen Parkscheinautomaten bewirtschaftet werden können.“ „Wir legalisieren ja nur, was eh schon genutzt wird“, stellten mehrere Ausschussmitglieder fest. Nach einer Diskussion über die Lage der Stellflächen wurde die Verwaltung beauftragt, in diesem verkehrsberuhigten Bereich weitere Parkplätze unter Belassung der Einbahnstraßenregelung zu schaffen.
Zuvor hatte Helmut Wulfhorst über die aktuelle Entwicklung in der Innenstadt gesprochen. „Ein Discounter war bereit, einen Mietvertrag für den leerstehenden Rewe-Laden zu unterschreiben, jetzt hat es Unstimmigkeiten gegeben. Ich hoffe, bis zum Jahresende wird ein neuer Betreiber einziehen.“ Der zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft Neviges beklagt den Zustand der vier leerstehenden Ladenlokale am Brunnenplatz: „Die sind nicht vermietfähig, so wird da keiner reingehen.“
Tim Edler, Bauleitplaner, zu den Stellflächen, die auf dem nördlichen Teilstück der Fußgängerzone eingerichtet werden könnten
In nächster Zeit wird ein zweites Geschäft mit Hörakustik in der Fußgängerzone eröffnen und ein Fotograf siedelt sich an, von dem Helmut Wulfhorst nicht weiß, ob er auch ein Tagesgeschäft anbietet. Aus gesundheitlichen Gründen wird die Inhaberin eines Modegeschäftes schließen. Der Versuch, im Ex- Rossmann-Drogeriemarkt einen Bäcker zu bekommen, ist vorerst gescheitert: „Rossmann hat das Ladenlokal nicht gekündigt, und weil die Miete weiter fließt, hat der Besitzer kein Interesse an einem Bäcker. Aber dieses Objekt wird weiter wichtig für uns sein: Sobald es verfügbar ist, sollten wir sehen, dass wir neben einem Bäcker eine Fleisch- und Wursttheke mit da reinkriegen und vielleicht einen Blumenhandel.“
Kopfzerbrechen bereitet dem Vizechef der Werbegemeinschaft das städtische Tourismuskonzept für Neviges. „Auf dem Weg in der Maikammer ist Autoverkehr und erinnert eher an eine zweispurige Straße als an einen Wanderweg. Und wenn ab dem 1. Januar die Wanderwege für Pferde freigegeben werden, kann man die den Wanderern nicht mehr anbieten.“
August-Friedrich Tonscheid ist sehr unzufrieden, was die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung für Neviges betrifft und droht: „Wenn der Löbbert weiter so lässig mit der Sache umgeht, werde ich persönlich dafür sorgen, dass er hier durchs Dorf getrieben wird.“