Wülfrath Die SPD-Gruppe 60 plus stellt sich neu auf

Wülfrath · Die frühere AG 60 plus des Wülfrather SPD-Ortsvereins bekommt eine Verjüngungskur.

Der Gruppe, die sich um die Wülfrather Senioren kümmern wird, können sich auch Menschen anschließen, die kein Parteibuch der Sozialdemokraten haben.

Foto: dpa/Federico Gambarini

. Die AG 60 plus des Wülfrather SPD Ortsvereins bekommt eine Verjüngungskur. Was bei der Ortspartei bereits im Vorjahr an der Führungsspitze vorgemacht wurde, wird jetzt auch bei der Untergruppierung deutlich. „Wir haben Bettina Molitor als neue Vertrauensperson für die Seniorinnen und Senioren der SPD benannt“, formulierte Vorsitzender Niels Sperling die Entscheidung des Vorstands vor wenigen Tagen. Hinter der Benennung steckt jedoch mehr, als sich zunächst vermuten lässt. Denn auf einen eigenen Vorstand der AG 60 plus verzichtet die SPD nun gänzlich.

Preuß und Bredtmann unterstützen Molitor

Viel mehr gehört die Gruppierung nun direkt dem Vorstand an. „Das macht die Abläufe für uns leichter und wir brauchen beispielsweise keinen eigenen Rechenschaftsbericht abzulegen“, erklärt Bettina Molitor, die mit Wolfgang Preuß und Susanne Bredtmann zwei engagierte Mitstreiter gefunden hat. Zuletzt traf sich der Arbeitskreis einmal im Monat in den Räumen der Awo an der Schulstraße. Mit Ausbruch der Corona-Pandemie fiel der Termin jedoch weg. „Letztlich waren es auch nur noch knapp 16 Mitglieder, die dieser Einladung folgten“, erinnert sich Susanne Bredtmann, die acht Jahre lang die Geschicke der AG leitete. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie kürzertreten. Jetzt hilft sie mit, aus der zweiten Reihe. Und unterstützt Bettina Molitor dabei, die Strukturen neu aufzubauen.

Die Arbeit der Gruppe soll mehr politische Farbe bekommen

Mehr politische Farbe soll die Arbeit der Gruppe 60 plus erhalten. Und natürlich auch für Seniorinnen und Senioren offenstehen, die nicht in der SPD sind. „Wir möchten gerne in Zukunft einmal im Quartal einen Stammtisch anbieten. Der soll in einem Café in der Stadt stattfinden“, so Molitior, die Hemmschwellen abbauen möchte. Und bei der Frage nach der richtigen Location wird auch schnell deutlich, dass in Sachen Senioren-Infrastruktur noch viel Arbeit vor der SPD liegt. „Ein barrierefreies Café in Wülfrath zu finden, in dem auch die Toiletten gut zugänglich sind, ist nämlich beinah unmöglich“, ist sich Bettina Molitor sicher.

Die Stammtische sollen in erster Linie dem Austausch dienen, Wünsche und Anregungen der älteren Bürgerinnen und Bürger erfassen und für politische Diskussionen sorgen. Auch Thementage, wie etwa ein Frühstück mit dem SPD-Landtagskandidaten Cüneyt Söyler ist denkbar. Ein erster Termin steht aber aufgrund der anhaltenden Pandemiesituation noch nicht fest. „Wir streben April/Mai an. Eine frühzeitige Ankündigung über die Presse und auch auf unserer Homepage ist natürlich geplant. Ebenso wollen wir alle Mitglieder ab dem 60. Lebensjahr persönlich anschreiben“, verspricht Bettina Molitor, die noch mehr Ideen für die Gruppe 60 plus bereithält.

Als Jahreshöhepunkt soll in Zukunft ein Tagesausflug in den Sommermonaten dienen. „Denn uns ist natürlich auch der gesellige Aspekt sehr wichtig“, ergänzt Bettina Molitor. Wohin es in diesem Jahr gehen könnte, steht noch nicht fest. „Vielleicht in ein nahgelegenes Schloss oder in die Kunstkirche nach Krefeld. Wir sind aber für Anregungen offen.“ Eine beliebte Tradition, das jährliche Adventsfest der bisherigen AG 60 plus, soll der Neuerung aber sicher nicht zum Opfer fallen. „Daran möchten wir auch weiterhin festhalten“, versichert Bettina Molitor.

Für Wolfgang Preuß ist es nach seinem Rücktritt aus dem Vorstand das neueste Amt in den Reihen der Sozialdemokraten. „Der Arbeitsaufwand ist jedoch wesentlich geringer“, gibt er augenzwinkernd wieder. Er blickt gespannt und auch mit Vorfreude auf die künftigen Begegnungen und Veranstaltungen. „Wir können den Vorstand auf diese Weise auch unterstützen und beispielsweise den anstehenden Landtagswahlkampf mit begleiten. Das funktioniert bei uns alles Hand in Hand.“