Duo Tangoyim begeistert mit jiddischen Klängen
Die Musiker spielten in der Kathedrale im Komm-Center.
Wülfrath. Der erste Gong ertönt, die Kathedrale im Kommunikations-Center Schlupkothen ist wieder einmal gut gefällt, und jiddische Klänge rufen die zahlreichen Besucher herbei. Das Duo „Tangoyim“ aus Hückeswagen war bereits viele Male zu Gast in Wülfrath. Das Programm ist jedes Mal etwas abgewandelt, aber die Themen und die Inspiration bleiben. Im Laufe der vergangenen vier Jahrzehnte habe er Verschiedenes ausprobiert, letztendlich sei er bei Klezmer, einer jiddischen Musikart, geblieben, erklärt Daniel Marsch. Er spielt Akkordeon und singt, Stefanie Hölzle spielt Geige, Klarinette und Bratsche und singt dazu. Es ist ein Wechselspiel aus schnellen Tönen und rasanten Bewegungen auf den Saiten der Streichinstrumente, besinnlichen Klängen und dem Gesang in jiddischer Sprache.
Das Programm spiegelt sich im Namen des Duos wider. Das dritte Stück ist ein Tango. „Goyim“ sei das jiddische Wort für einen Nicht-Juden, sagt Marsch. Die Bühne ist schlicht gehalten. Es ist eine Zwei-Personen-Show, Requisiten werden nicht gebraucht. Marsch sitzt auf einem Hocker, spielt scheinbar lässig Akkordeon, singt bei dem einen oder anderen Stück und erzählt Geschichten, Hölzle steht neben ihm. Marsch erzählt die Geschichte der Jüdin Anna, die nach New York geflohen ist und ein Lied für ihre alte Heimat Osteuropa singt. Stefanie Hölzle singt über eine schwarze Katze. Sie bringe angeblich Unglück — aber eigentlich ist doch sie die Unglückliche.
In Wülfrath hat sich „Tangoyim“ längst ein Stammpublikum erspielt. Dennoch kommen Ralf und Ronalda Andreas aus Mettmann zum ersten Mal in den Genuss. Im Komm-Center seien sie schon drei Mal gewesen, Tangoyim haben sie aber bisher noch nicht besucht. „Vom Grundsatz her ist es etwas ganz Neues für uns“, sagt Ralf Andreas und lobt Veranstaltungsort und die Organisation von Bernd Kicinski.