Ellenbeek: „Jetzt bestimme ich“

Das Fest der Integration. Kinder sagen, was sie als Bürgermeister alles ändern würden.

Wülfrath. "Bunt und lebendig" - das neue Leitmotiv des Stadtteils Ellenbeek hält, was es verspricht. Hier mischen sich die unterschiedlichsten Nationalitäten, Gruppen und Traditionen. Hier begegnet man der Integration.

Beim 16. Stadtteilfest Ellenbeek verwöhnten türkische Frauen mit schwarzem Mokka, rollten Pizza auf heißen Steinen und bedienten deutsche Anwohnerinnen die Schokokussmaschine und assistierten beim Kistenklettern, während sich die Kinder gleich welcher Nationalität einfach nur gemeinsam köstlich amüsierten.

"Ellenbeek - das ist der Hit. Alle kommen, machen mit" - das Motto des Festes lebte zwischen den Zierkirschen, den vielen gut gelaunten Menschen bei strahlender Sonne auf dem roten Platz. Die Veranstaltungsgemeinschaft Stadtteilfest Ellenbeek und das Kulturbüro der Stadt hatten dafür gesorgt, dass keine Langeweile aufkam.

Mit ihrer Aktionskarte flitzten die Kinder von Station zu Station. "Gut behütet" wurden sie vom Kommunalen Kinder- und Familienzentrum mit selbstgebastelten Zeitungshüten. Sie ließen beim Bobbycarrennen die Reifen quietschen, beim Torwandschießen die Fußballprofis alt aussehen und machten bei den "Bürgermeisterwahlen" der Politik noch einiges vor.

Zylinder, schwarzes Jacket und natürlich die Bürgermeister-Scherpe - stolz blickte Sinem in die Runde. "Ab jetzt kannst du alles machen, was du willst. Wülfrath so verändern, wie es dir gefällt", rief Klaus H. Jann der Elfjährigen zu.

Die brauchte gar nicht lang zu überlegen: "Größere Spielplätze, wo Kinder aus verschiedenen Stadtteilen zusammen kommen. Und toll wären Wülfrath-Arkarden mitten in der Stadt. Dann müsste man nicht immer so weit fahren, um Anziehsachen zu kaufen."

Wer noch höher hinauswollte konnte sich beim Theater Minestrone königlich ausstatten lassen. "Wenn ich König von Deutschland wär..." Berke (9) überlegt auf seinem Thron: "Dann wäre jeden Tag Stadtteilfest."

Für viele ist es unverzichtbar geworden: "Es ist hier nicht nur ein geselliges Beisammensein, sondern ein Mitmachfest. Für den Zusammenhalt dieses Stadtteils sehr wichtig", betont Jutta Fliege, Mitarbeiterin der Stadtverwaltung und Koordinatorin der Gaudi auf dem roten Platz.