Eltern behinderter Kinder wollen Sicherheit
Weiter ist unklar, an welcher weiterführenden Schule es gemeinsamen Unterricht gibt.
Wülfrath. „Unser Wunsch ist es, dass unsere Kinder im gemeinsamen Unterricht von Anfang an in einer integrativen Lerngruppe zuverlässig von einem Regelschullehrer plus einem Förderschullehrer unterrichtet werden. Wir möchten unsere Kinder an einer Schule in Wülfrath anmelden können, die sie mit offenen Armen empfängt“, fasst Nicole Emrich-Schlich die Position der Eltern zusammen, deren Kinder heute den gemeinsamen Unterricht in der Grundschule Ellenbeek besuchen. Ihre Kinder haben erhöhten sonderpädagogischen Förderbedarf.
Im Schulausschuss machten Emrich-Schlich und andere Eltern ihrem Unmut Luft. Seit Jahren werden sie vertröstet, wenn sie wissen wollen, auf welche weiterführende Schule ihre Kinder in Zukunft gehen können. Dass dieser „inklusive Unterricht“ von Behinderten und Nicht-Behinderten eine Verpflichtung gemäß UN-Konvention ist, beruhigt sie nicht.
Vermutlich sieben Kinder mit Behinderung sind es, die im Sommer 2012 auf eine weiterführende Schule wechseln werden. Die Verwaltung stellte klar, dass die Schule aufnimmt und die Behörde keinen Einfluss hat. „Und die Eltern haben Wahlrecht“, betonte Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth. Es sei aber sicher sinnvoll, dass sich möglichst viele Kinder zusammentun, weil so die qualifizierte Lehrerausstattung besser ausfallen könnte. Auch Ausschuss-Vorsitzender Martin Strässer (CDU) riet den Eltern, „sich zusammen zu tun“.
In den Kollegien der weiterführenden Schulen herrschte zuletzt eine gewisse Verunsicherung, inwiefern der gemeinsame Unterricht eine zusätzliche Belastung für die Lehrer darstellen würde. Diese Ängste, sagt Ulrike Romund (DLW), seien auch zu verstehen. Es müssten Perspektiven her, dass das Fachpersonal die Lehrer unterstützt, „auch im Interesse der Kinder“.
Bis zum Sommer soll die Verwaltung nun ein Gespräch mit allen Beteiligten — vor allem mit den betroffenen Eltern — führen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Das hatte die WG angeregt. Dass die Zeit drängt, machte Sonderpädagogin Christine Fischer, die an der Grundschule Ellenbeek tätig ist, klar. Spätestens im Oktober müsse sie Berichte und Empfehlungen verfassen, in welcher Schule die Mädchen und Jungen in der Primarstufe 1 beschult werden sollen. „Die Kinder wollen schon in Wülfrath bleiben.“