Herminghausstift: Weg frei für die Freien Schulen

Das Kapitel St. Antonius ist beendet: Wülfrath hat wieder das Verfügungsrecht über das frühere Krankenhaus.

Wülfrath. Ein jahrelanger Streit ist beendet: Die Herminghausstift gGmbH hat wieder vollen Zugriff auf das einstige Krankenhaus. In einer Pressemitteilung lässt Bürgermeisterin Claudia Panke wissen: „Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef und die Evangelische Herminghaus gGmbH Wülfrath haben einen Aufhebungsvertrag zu Grundstück und Gebäude des ehemaligen Wülfrather Krankenhauses abgeschlossen: Mit sofortiger Wirkung fällt das bislang beim Klinikverbund befindliche Erbbaurecht an die Eigentümerin Evangelische Herminghaus gGmbH Wülfrath zurück.“

Montagabend sind in einer nach WZ-Informationen sehr turbulenten Gesellschafterversammlung der gemeinnützigen Gesellschaft, die zu gleichen Teilen Stadt und Evangelisch-reformierter Kirchengemeinde gehört, die letzten Entscheidungen getroffen worden. Schon am vergangenen Freitag waren Vertreter von Gesellschaft und Antonius beim Notar, um die Formalitäten für den Aufhebungsvertrag zu unterzeichnen.

Montagabend sollten dann die Weichen dafür gestellt werden, dass die Freien Aktiven Schulen Wülfrath (FASW) das ehemalige Krankenhaus samt Parkplatz erwerben können. Doch in dieser Frage gab es offenbar Ärger, wie der WZ ein Gesprächsteilnehmer bestätigte. Demnach soll es plötzlich einen weiteren Interessenten für die Immobilien gegeben haben.

Ein Kurswechsel hat aber nicht mehr stattgefunden. Offiziell gibt es auch zu Verstimmungen keine Verlautbarungen. In der Mitteilung von gestern Nachmittag heißt es knapp: Für Herminghausstift beginne „eine Phase der Neuprojektierung dieses Komplexes auf Grundlage der bereits bestehenden Nutzung durch die Freie Aktive Schule Wülfrath“. Damit dürften auch Überlegungen der CDU, die FASW in das Gebäude der heutigen Hauptschule umzusiedeln, vom Tisch sein. Die FASW ist heute schon mit ihrer Realschule in dem Gebäude vertreten. Die Grundschule hat ihren Sitz noch im Dienstleistungszentrum.

Über einen möglichen Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Es war in vergangenen Zeiten von einer Million Euro die Rede gewesen. Dieser Betrag wird jetzt nicht bestätigt.

Ein Teil des Krankenhaus-Parks bleibt im Besitz der Gesellschaft. Dort sollen hochwertige Einfamilienhäuser entstehen. Ein entsprechender Bebauungsplan wurde längst beschlossen.