Endspurt für Nordumgehung
In vier Wochen sollen die Arbeiten am Teilstück der Umgehungsstraße fertig sein. Das Projekt ist somit im Zeitplan.
Wülfrath. Eigentlich komplett verschiedene Bauprojekte haben oft doch eines gemeinsam: Das von der Bauplanung einmal angepeilte Datum der Fertigstellung verschiebt sich immer weiter nach hinten. Das Bauvorhaben zieht sich dann sprichwörtlich wie Kaugummi. Die Folge: eine Explosion der Kosten. Die Posse um den Berliner Flughafen ist nur ein Beispiel dafür, und auch bei deutlich kleineren Bauvorhaben ist dies keine Seltenheit.
Jetzt sieht es so aus, als ob dieser Ärger den Wülfrathern erspart bleibt. Das Teilstück der Nordumgehung, das die Dieselstraße mit der Kruppstraße verbindet, wird wohl pünktlich fertig. In vier Wochen sollen auf der 700 Meter langen Straße Autos rollen. Damit gibt es bald auch eine Verbindung der beiden Gewerbegebiete Nord-Erbach und Kocherscheidt.
Die enge Schlaglochpiste, die früher als Schleichweg genutzt wurde, ist dann endgültig passé: „Wir sind voll im Zeitplan mit den Arbeiten. Im Laufe des Novembers werden wir fertig sein“, sagt Frank Klatte, Tiefbauamtsleiter der Stadt. Die letzten noch fehlenden Arbeitsschritte bestehen nun aus einer Verdichtung der Erdmasse, einer Beschichtung mit Schotter und der Asphaltierung. „Die abschließende Asphaltierung der kompletten Strecke kann in wenigen Tagen durchgezogen werden. Dafür werden Geräte verwendet, die sonst nur beim Autobahnbau benutzt werden.“
Mit der notwendigen Verdichtung der Erde wurde am Freitag wegen des starken Regens nur einen halben Tag lang fortgefahren. Das sah Franz Recek, Polier der Baustelle, ziemlich recht gelassen: „Das Wetter hat uns natürlich heute einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Recek. „Die Vorhersagen für die nächsten Tage sind jedoch deutlich besser.“
Kleinere Verzögerungen wie diese könnten laut Frank Klatte von einer großzügigen Kalkulation in der Planung problemlos aufgefangen werden. „Bei solchen Projekten hat man immer Reservetermine eingeplant — für den Fall, dass das Wetter nicht mitspielt.“ Diese Termine sind nun zwar fast komplett aufgebraucht, doch dafür seien sie schließlich auch da. „Ohne Verzögerungen wären wir höchstens zwei Wochen früher fertig gewesen“, sagt er.
Die ursprünglich veranschlagten Kosten von 1,6 Millionen Euro seien ebenfalls nicht gestiegen. Die Zufriedenheit mit dem beauftragten Bauunternehmen Strabag möchte Klatte daher auch nicht verbergen. „So ein Projekt in einem halben Jahr durchzuziehen, spricht für eine hohe Professionalität.“
Das Einzige, was jetzt noch alles torpedieren könnte, wäre ein plötzlicher Wintereinbruch, der zwei Monate lang andauert. Denn bei Minustemperaturen sei Straßenbau einfach nicht möglich. „Davon gehen wir nicht aus. Aber dann müssten wir uns natürlich noch mal unterhalten.“