Neviges Erste Messe in Tönisheide

Neviges · . Acht Wochen nachdem die letzte öffentliche Messe gelesen wurde, will die katholische Gemeinde „Maria, Königin des Friedens“ am Samstag um 18 Uhr in St. Antonius und am Sonntag um 9.45 Uhr im Mariendom nach gründlicher Vorbereitung und unter Einhaltung aller Hygiene-, Abstands- und Ordnungsregeln erstmals wieder gemeinsam Gottesdienst feiern: „Die Gesundheit aller steht dabei an erster Stelle“, betont Kreisdechant Pfarrer Daniel Schilling, derzeit Pfarrverweser und kommissarischer Wallfahrtsleiter in Neviges.

Schon bei der Wallfahrtseröffnung am vergangenen Wochenende mussten Besucher wie Zelebranten voneinander ­Abstand halten.

Foto: Nicolas Ottersbach/domradio.de/Nicolas Ottersbach

Unter anderem müssen beim Betreten der Kirche die Hände desinfiziert und Mundschutz getragen werden, Gesang entfällt aufgrund erhöhter Infektionsgefahr. Zwingend erforderlich ist die vorherige telefonische Anmeldung: „Die meisten der 110 Plätze im Mariendom sind bereits vergeben“, teilte Wallfahrtssekretärin Stefanie Schmitz am Donnerstag auf Nachfrage mit, von den 46 Plätzen in St. Antonius sind dagegen noch viele frei.“

In den nächsten zwei Wochen soll es zunächst bei den beiden Messen bleiben, danach über die schrittweise Wiederaufnahme weiterer Gottesdienste entschieden werden. Nach wie vor sind die Kirchen für das persönliche Gebet geöffnet: der Mariendom täglich von 9 bis 17 Uhr, St. Mariä Empfängnis dienstags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr, St. Antonius täglich von 10 bis 16 Uhr.

Den durch Corona völlig veränderten Gegebenheiten trägt auch die evangelische Kirche Rechnung. „So, wie wir sie kannten, werden unsere Gottesdienste bis auf weiteres nicht sein“, sagt Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Viele Gemeinden werden erst im Laufe der nächsten Wochen Präsenzgottesdienste anbieten: „Wir beginnen am 24. Mai“, sagt Jörg Sindt, Sprecher der Evangelisch-reformierten Gemeinde in Neviges.

Ein Arbeitskreis hat bereits ein Konzept für die Gottesdienste erstellt, das das Presbyterium am Dienstag, 12. Mai besprechen wird. Nach jetzigem Stand stehen in der Stadtkirche maximal 32 Plätze zur Verfügung, ausschließlich nach telefonischer Anmeldung. Wie berichtet gibt es auch den Wahlgottesdienst für einen neuen zweiten Pfarrer am 17. Mai ohne körperlich anwesende Gemeinde per Videoaufzeichnung. Besprochen wird in einem weiteren Arbeitskreistermin auch, ob und wie sich Gruppen und Kreise der Gemeinde in Zukunft wieder treffen können. Noch nicht für dieses Jahr abgeschrieben hat die Gemeinde die Konfirmation, sie soll nun am 5. September stattfinden. Ansonsten besteht weiterhin die Möglichkeit, den sonntäglichen Gottesdienst auf dem Youtube-Kanal der Gemeinde abzurufen.

Das Tönisheider Gotteshaus ist vergleichsweise klein

Noch später, nämlich wohl erst um Pfingsten, wird wahrscheinlich die evangelische Gemeinde in Tönisheide die öffentlichen Gottesdienste wieder aufnehmen: „Das ist alles noch nicht sicher. Am nächsten Mittwoch, 13. Mai wird das Presbyterium darüber beraten“, sagt dessen Vorsitzender Hans-Georg Berenwinkel. Dann soll insbesondere über die Modalitäten gesprochen werden. Man werde ausloten, was machbar und vor allem verantwortbar ist: „Wir wollen ganz locker anfangen“, so der Tönisheider. Ein Problem: Die Kirche ist im Vergleich zu anderen Gotteshäusern der Region sehr klein. Damit ist auch die Personenzahl sehr begrenzt: „18 bis maximal 22 Gottesdienstbesucher“, habe eine erste Vermessung ergeben, erklärt Berenwinkel. Sicher ist, dass es auf Tönisheide vorläufig kein Abendmahl geben wird. Aktuell lädt die Gemeinde für Sonntag, 10. Mai, um 11 Uhr ein, dem Abendmahlgottesdienst mit Maret Schmerkotte aus der Velberter Markuskirche auf Youtube beizuwohnen und dazu ein Stück Brot und ein Glas Wein oder Traubensaft bereitzuhalten. Fest steht, dass die Konfirmation dieses Jahres auf 2021 verschoben wird