Familienmesse: In Bewegung für Familien
In der Ellenbeek startet die Stadt eine neue Reihe: die Familienmesse. Eltern informieren sich.
Wülfrath. Wie erziehe ich mein Kind in den ersten Lebensjahren richtig? Wie sorge ich dafür, dass es sich wohlfühlt? Fragen, bei denen sich junge Eltern am vergangenen Samstag helfen lassen konnten. Denn die Stadt Wülfrath und das Jugendamt richteten im Familienzentrum Ellenbeek die erste Familienmesse aus.
„Unser Ziel war es, ein Angebot für Eltern von Babys und Kindern, die sich noch nicht im Kindergarten-Alter befinden, zu schaffen“, sagt Jugendhilfeplaner Udo Neumann. „Wir zeigen, dass man kein teures Haba-Spielzeug benötigt, um seine Kinder optimal großzuziehen.“ Nach der erfolgreichen Einführung des Begrüßungsrucksacks für Eltern von Neugeborenen sei die Messe ein weiterer Schritt, um Wülfrath für junge Familien attraktiver zu machen.
„Damit die Eltern von der Messe erfahren konnten, haben sie ein Anschreiben von der Bürgermeisterin und einen Flyer mit der Post gekriegt“, berichtet Mitinitiatorin Barbara Twer, Leiterin der Kindertagesstätte „Arche Noah“.
Auf zwei Etagen gibt es an insgesamt 30 Info-Tischen umfassende und vielfältige Informationen: Die Bergische Diakonie Aprath bietet eine umfassende Beratung zum Thema „Gesunde Ernährung“. Die Praxis für Physiotherapie gibt Tipps und Kursangebote für Babymassagen. Das Deutsche Rote Kreuz legt Flyer und Broschüren zum Thema „Elterngeld“ aus. Zudem wird in vier Vorträgen über Sprachentwicklung oder U-Untersuchungen diskutiert. Zwischendurch können sich Eltern und Kinder an einem Frühstücksbuffet stärken.
Die Organisation des Pilotprojektes gestaltete sich problemlos: „Die Bereitschaft aller Sponsoren war sofort da“, so Neumann. „Hier wurde das afrikanische Sprichwort ‚Um ein Kind großzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf’ tatsächlich Wirklichkeit, und das ist einfach toll.“ Auch werdende Eltern können sich an den Ständen über Geburtsvorbereitung, Kinderbetreuung oder Sprachentwicklung informieren.
In der ersten Etage redet Polizeioberkommissar Guido Müller mit jungen Eltern über Sicherheit im Auto: „Besonders die Wahl des richtigen Kindersitzes ist schwierig, wenn man keine Erfahrung damit hat.“ Aber auch Sichtbarkeit im Straßenverkehr und das Helm-Tragen sind Themen. Die Besucher haben viele Fragen: „Werden die Kinder in diesem frühen Alter mit Verkehrsicherheit überfordert?“, will eine Mutter wissen, was Guido Müller verneint. Wichtig sei vor allem die ständige Wiederholung.
Neben den Info-Tischen bietet die Familienmesse zudem ein kleines Rahmenprogramm: So zeigt die Klasse 2a der Grundschule Ellenbeek eine Tanzvorführung zu Vivaldis „Vier Jahreszeiten“.
„Eine sehr informative und vielfältige Veranstaltung“, findet Denise Fesenmayer, die mit ihrem acht Monate alten Sohn Lionel auf der Messe ist. Sie vermisst allerdings einige Informationen zum Babyschwimmen. Besucherin Silvia Holzhäuser schätzt vor allem die professionelle und individuelle Beratung: „Ich wusste direkt, wo ich mit meinen Fragen hingehen konnte und bekam einen Überblick über die Möglichkeiten für mein Kind, ohne viel umher zu telefonieren.“
Zwei weitere Familienmessen sind für dieses Jahr geplant. Barbara Twer meint: „Wir lernen aus unseren Fehlern und bemühen uns, Verbesserungsvorschläge bei der nächsten Messe umzusetzen.“