FC Wülfrath stützt Michael Massenberg
Im Streit mit der Fußballschule stärken die Mitglieder ihrem Vorsitzenden den Rücken. Kritik gibt es an der Stadt.
Wülfrath. Nur ein Halbsatz. Aber der macht deutlich, dass die Diskussion um die „Baustelle Erbacher Berg“ und die Kritik vor allem aus der Fußballschule Mittelpunkt Spuren bei Michael Massenberg hinterlassen haben. „Etwas weniger Herzblut“, sagt der Vorsitzende des 1. FC Wülfrath kurz vor dem Ende der Jahreshauptversammlung im Clubheim, fehle ihm im Moment schon. Aber keine Angst, ich treten nicht vorzeitig zurück.“
Die ungeklärte Vertragssituation über die Aufgaben auf der Sportanlage, die Vorhaltungen aus der Fußballschule, der — auch von ihm eingeräumte — Zwist mit dem Platzwart: Massenberg macht’s zum Thema. Das Tischtuch zwischen ihm und den Verantwortlichen der Fußballschule sei zerschnitten. Nicht die Fußballschule sei ein Image-Träger für den Platz: „Die Schule kennt ihn Rhede niemand, aber den FCW schon.“
Dass das Verhältnis zur Platzwart-Familie „schwierig“ sei, führt er auf die alte Vertragssituation aus der Ära Eilebrecht zurück. Die sah vor zehn Jahren vor, dass der Familie eine Verkaufsbude auf der Anlage zugesagt wurde. Dort werde Geld zulasten des FCW verdient. „Wir sind der Motor. Wir sind die Lokomotive des Erbacher Bergs.“
Bei den laufenden Vertragsverhandlungen mit der Stadt sieht er den Verein nicht unter Zeitdruck. „So etwas wie vor zehn Jahren passiert mir heute nicht mehr“, so Massenberg.
Bei seinen Entscheidungen kann sich Massenberg auf seine Mitglieder berufen — zumindest die knapp 30 der 630 Mitglieder, die zur Versammlung gekommen sind. „Der Michael hat so viel für den FCW getan. Die Stadt muss aufpassen, dass sie ihn nicht vergrault. Wir haben keinen Ersatzmann für ihn“, sagt Ehrenpräsident Karl Herring, der seine politischen Kontakte im Interesse des Vereins spielen lassen werde.
Auch Michael von Gahlen, der den Mädchen-Bereich im Verein koordiniert, steht Massenberg bei und schiebt den Schwarzen Peter in Richtung Stadt. Die belaste den Verein durch die Sportstättennutzungsgebühren zu stark. Rund 10 000 Euro seien es im Jahr. „Wer weiß, wie das noch weitergeht?“, ist Massenberg da wenig optimistisch. Van Gahlen gibt zu bedenken, dass der Verein sich ehrenamtlich um 340 Jugendliche kümmere. „Wir übernehmen Verantwortung in der Stadt.“ Mit einer Beitragserhöhung reagiert der FCW auf die Nutzungsgebühr. Aktive Jugendliche zahlen ab Januar neun statt sieben Euro im Monat, aktive Erwachsene elf statt neun Euro, passive Mitglieder zehn statt neun Euro.
Im laufenden Meisterschaftsbetrieb hat der FCW 19 Mannschaften am Start: zwei Männer-, 15 Jungen- und zwei U 17-Mädchen-Teams. Gerade im Bambini-Bereich habe der Verein, so Massenberg, im Moment einen Riesenzustrom: „Da laufen 30 bis 40 Kinder rum.“