Fortführung Neubau A 44: Aufträge werden nächste Woche vergeben
Der Neubau der A 44 zwischen Ratingen Ost und Velbert soll wieder Fahrt aufnehmen. Kommende Woche werden Aufträge für den Bereich B 227/ Anschlussstelle Velbert vergeben.
Velbert. Der große Plan flattert in der Böe. Jutta Swadlo packt mit der rechten Hand fest zu. Mit dem linken Zeigefinger fährt sie über einen grauen Streifen auf dem Plan. „Das ist die Umfahrung der B 227“, sagt die Ingenieurin. Dann blickt sie auf und zeigt auf einen verschneiten kleinen Hügel neben der Straße. „Dort über diese Rampe wird das Provisorium geführt.“
Ortstermin an der Ortsgrenze zu Heiligenhaus. Links und rechts der Bundesstraße herrscht Ruhe. Schon im kommenden Monat soll’s anders aussehen. Für den Lückenschluss der A 44 werden im Bereich der Velberter Anschlussstelle (Höhe Möbelhaus Rehmann) umfangreiche Arbeiten gestartet. „Das Wetter kann uns nicht aufhalten“, sagt Jutta Swadlo lachend just in dem Moment, als ein Schneegestöber den Plan einhüllt.
Jutta Swadlo ist die Projektleiterin bei Straßen NRW für das 222-Millionen-Euro-Projekt — den Neubau der A 44 zwischen Ratingen-Ost und Velbert. Nach Phasen des Baustopps und Verzögerungen soll das Vorhaben wieder Fahrt aufnehmen. „Der Bau zwischen Velbert und der L 156 in Heiligenhaus kann nicht mehr gestoppt werden“, sagt Swadlo. Für den Rest der Trasse bis nach Ratingen schließt sie nicht aus, dass noch weitere Einigungen mit Grundstückseigentümern getroffen werden müssen.
Vor allen Dingen im Bereich der B 227/Anschlussstelle Velbert soll es sichtbar vorwärtsgehen. Denn: „Wir werden voraussichtlich in der kommenden Woche Aufträge vergeben für die Umfahrung, eine Brücke und eine Stützwand“, sagt Swadlo.
Wer sich auf den Rehmann-Parkplatz stellt, gewinnt leicht erhöht einen guten Überblick. „Grob sind die künftigen Trassenführungen gut zu erkennen“, sagt Swadlo und „fährt“ mit einer Hand die Straße schon einmal entlang.
Die vierspurige B 227 steht der Fortführung der A 44 quasi im Weg. „Im Endstadium wird die B 227 zwischen Rehmann und den Wasserbehältern als Brücke über die Autobahn geführt“, skizziert die Ingenieurin das Vorhaben. Um das zu ermöglichen, muss die Baustelle für das Brückenbauwerk umfahren, die B 227-Fahrbahn leicht verschwenkt werden. „Aber auch in der Bauphase wollen wir den Verkehr vierspurig rollen lassen“, kündigt Swadlo an.
Die künftige A 44-Trasse wird an der Seite zu den beiden Wasserbehältern durch eine Stützmauer abgrenzt. „Die wird zwischen einem Meter und 14,50 Meter hoch sein. Ganz schön mächtig“, weiß Swadlo um die Herausforderungen. Die Zeitplanung ist ambitioniert: Im April sollen die Arbeiten beginnen. In einem Jahr soll die Brücke fertig sein.
Eine weitere A 44-Brücke wenige Kilometer weiter — Ganslandsiepen in Heiligenhaus/Flandersbach — soll ebenfalls Mitte 2014 stehen. Dort sind die Unterbauten fertig. Ende April, Anfang Mai sollen die schweren, riesigen Stahlelemente angeliefert und montiert werden. „Die Transporte werden nachts erfolgen“, kündigt die Projektleiterin an.
Wenn größere Schwierigkeiten ausbleiben, könnten 2016 zwischen Velbert und der Anschlussstelle Heiligenhaus erste Wagen auf der A 44 verkehren. „Bis der Lückenschluss auch bis Ratingen-Ost fertig ist, wird es wohl 2018 werden“, sagt Swadlo. Auch bei dieser Aussage lächelt sie. Sie wirkt zuversichtlich. „Jetzt geht’s wirklich voran“, versichert sie noch einmal.