Freude, Spannung, Angst — das alles gibt’s in Büchern
Im Rahmen der Initiative „Lesestart — Drei Meilensteine für das Lesen“ gab es jetzt eine Lesestunde in der Stadtteilbücherei.
„Lesen ist eine Kulturtechnik“, sagt Ulla Waßerloos, Leiterin der Stadtteilbibliotheken — umso wichtiger ist es, schon die Kleinen so früh wie möglich mit dem Thema Lesen in Berührung zu bringen.
Im Rahmen der von der Stiftung Lesen und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufenen Initiative „Lesestart - Drei Meilensteine für das Lesen“ fand jetzt in der Nevigeser Ausleihe eine „Lesestart“-Vorlesestunde statt. Einer - leider überschaubaren - Anzahl von gebannt lauschenden Dreijährigen stellte Vorlesepatin Christiane Heinrichs das Bilderbuch „Der kleine Bär und die sechs weißen Mäuse“ von Chris Wormell vor.
„Es wird schwieriger, den Reiz des Lesens bei den vielen Medien, die es heute gibt, aufrecht zu erhalten“, meint die Nevigeserin. Im Anschluss gab es ein kostenloses „Lesestart“-Set mit einem altersgerechten Bilderbuch, Vorleseempfehlungen in Deutsch und mehreren anderen Sprachen wie Türkisch, Polnisch und Russisch, sowie einen Flyer mit Tipps, wie was wo und wann vorgelesen werden sollte. 75 dieser Startsets wurden in Neviges bereits ausgegeben, so Waßerloos. Es ist, nach dem Startset für Zweijährige, das es beim Kinderarzt gab, der zweite der genannten Meilensteine.
Der Dritte wird im Winter aufgelegt und wendet sich an Kinder auf dem Weg in die Grundschule. Ziel ist unter anderem, ein gemeinsames Erlebnis von Eltern und Kindern mit dem Buch zu schaffen: „Man teilt Freude, Spannung, Angst miteinander - man muss den Eltern ins Gedächtnis rufen, welch schöne Zeit sie mit den Kindern haben“, sagt Waßerloos. Für Agnes Mansfeld, die mit Tochter Jana zur Vorlesestunde gekommen ist, steht indessen Lesen in keiner Weise infrage: Ein bis zwei Geschichten jeden Abend sind für die Dreijährige ein Muss, sagt die junge Mutter, die mit ihrer Tochter im Anschluss an die Lesung noch einige Bücher durchblättert.