Pensionäre fühlen sich von Rheinkalk im Stich gelassen

Die Mitglieder des Pensionärsvereins zeigen sich tief enttäuscht über die Entwicklungen des Unternehmens.

Foto: Dietrich Janicki

Jahrzehntelang waren sie in unterschiedlichen Bereichen für Rheinkalk tätig, doch inzwischen hat sich das Unternehmen von ihnen entfernt. Viele Plätze im Paul-Ludowigs-Haus sind leer, als Hans-Peter Schelling das Wort ergreift. „Leider kann ich aus der Firma weder jemanden aus dem Personalrat noch aus der Geschäftsführung begrüßen“, sagt der Vorsitzende des Pensionärsvereins von Rheinkalk.

Seit die Führung von Wülfraths größtem Arbeitgeber im Nachbarland sitzt, hat sich viel verändert. „Es gibt kaum noch Kontakt. Am liebsten würden sie den Pensionärsverein loswerden, doch die Verpflichtungen sind nun einmal da. So sterben wir eben langsam aus, denn es kommen keine neuen Kollegen nach. Irgendwann sind wir so klein, dass es sich nicht mehr lohnt, den Verein aufrecht zu erhalten“, sagt Henry Hänel hörbar enttäuscht.

„Früher hat das Unternehmen die Mitarbeiter feierlich verabschiedet und bei dieser Veranstaltung konnten wir neue Mitglieder werben. Heute wissen wir gar nicht mehr, wer wann aus dem Dienst ausscheidet“, beklagt Hans-Peter Schelling. Seit die meisten Entscheidungen in Belgien fallen, löst die einst starke Verbundenheit der Kalkmitarbeiter sich langsam auf. Während seiner Dienstzeit hat Günter Heger den Kontakt zu den Pensionären gepflegt. „Es gibt dafür noch immer jemanden, doch der lässt sich nicht sehen und begründet es damit, dass es seine Aufgabe sei, Kalk zu produzieren und zu verkaufen.“

Bedauerlich findet auch Dieter Wetzel diese Entwicklung. „Die ganze Betriebskultur war mal anders. Die meisten Leute hatten bei Rheinkalk eine Anstellung fürs Leben. Doch das ist längst vorbei.“ Die Zukunft des Vereins sieht er ähnlich düster. „Er stirbt langsam aus, das ist nun einmal so.“