Freundschaft in Stein gemeißelt

Eine akute finanzielle Krise führte vor etwa einem Jahr zur Gründung des Freundeskreises Ateliers der Bergischen Diakonie.

Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. Steine und deren Verarbeitung standen an zwei Wochenenden im August am Zeittunnel im Mittelpunkt. In Zusammenarbeit mit dem Offenen Atelier der Bergischen Diakonie wurde dort ein Bildhauer-Workshop angeboten. Ermöglicht wurde dieser vom Freundeskreis Ateliers der Bergischen Diakonie (FAB).

Der Freundeskreis ist noch jung: Er wurde vor etwa einem Jahr gegründet. Die Kooperation mit dem Zeittunnel war ein wichtiger Schritt in der Arbeit, wie FAB-Beiratsmitglied Manuel Rohde sagt. Langfristig sollen weitere solcher Kooperationen folgen. Zu diesem Zweck steht der Freundeskreis auch in regem Austausch mit dem Kulturamt der Stadt Wülfrath und externen Künstlern.

„Wir müssen herausgehen. Das ist die Arbeit des Freundeskreises: dass das Ganze läuft“, erklärt Michael Sawatzki, ebenfalls Beiratsmitglied. In diesem Zusammenhang betreibt der Freundeskreis vor allem Öffentlichkeitsarbeit, wirbt neue Teilnehmer und Unterstützer an. Somit greift er den Mitarbeitern des Offenen Ateliers unter die Arme, zu denen Manuel Rohde selbst zählt. Als Kunsttherapeut arbeitet er seit etwa sieben Jahren in den Ateliers der Bergischen Diakonie. Er erklärt die Motivation zur Gründung des Freundeskreises so: „Wir brauchen einen Unterstützerkreis, der das Ganze mitträgt.“

Gegründet wurde der Freundeskreis in einer akuten Krise: Die Existenz des Offenen Ateliers war aufgrund eines zu hohen Kostendrucks bedroht. Es wurde viel diskutiert und nach Lösungen gesucht. „Das wichtigste Ergebnis war die Gründung des Freundeskreises. So sind wir heute glücklicherweise aus der Gefahrenzone heraus“, resümiert Rohde. Neben ihm und Michael Sawatzki besteht der Beirat noch aus Michael Wittenius. Er ist Bewohner der Bergischen Diakonie und nutzt das Freizeitangebot des Offenen Ateliers seit zehn Jahren. „Es ist hier sehr angenehm von der Atmosphäre her, beruhigend und belebend“, sagt er. Deshalb ist er seit der Gründung des Atelier-Freundeskreises mit dabei, denn für ihn gilt es, diese Atmosphäre zu erhalten.

Der Freundeskreis zeichnet sich auch dadurch aus, dass nicht nur die Mitgliedschaft, sondern eben auch der Beirat inklusiv ist. „Das ist wirklich etwas Besonderes“, erklärt Manuel Rohde. Sonst würden Bewohner, Mitarbeiter und Externe eher getrennt voneinander agieren, hier jedoch würden viele Grenzen ausgeweitet werden. „Das Inklusive wird bei uns nicht betont, sondern einfach gelebt“, ergänzt Michael Sawatzki. „Es wird natürlich erwähnt, aber die Kunst steht klar im Vordergrund.“ Jeder kann sich im Offenen Atelier ausprobieren.