Fußballturnier: Punktsieg fürs Miteinander
Beim Fußballturnier von Union Velbert und IG Metall liefen 18 Jugendmannschaften und prominente Unterstützer für die Initiative „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ auf.
Tönisheide. Teamgeist war am Samstag beim Fußballturnier auf dem Ernst-Adolf-Sckär-Platz in Tönisheide gefragt. Denn wer den großen Wanderpokal am Ende mit nach Hause nehmen wollte, musste nicht nur gut spielen, sondern auch Respekt haben — vor dem Gegner, aber auch vor den eigenen Mannschaftskameraden.
Zum ersten Mal richtete Union Velbert mit der IG Metall das E-Jugend-Turnier unter dem Motto „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ aus. Der Zuspruch war riesig. 18 Mannschaften liefen zum Kicken gegen Rassismus auf. Überall auf dem Platz tummelten sich Mannschaften mit ihren Trainern.
Voller Ehrgeiz waren die Nachwuchs-Kicker dabei. Auch Noah (10), Leonardo (10), Sven (10) und Sinan (10) von Union Velbert sind begeisterte Fußballfans. Auf ihre Siegeschancen angesprochen, berichteten die vier euphorisch von ihren drei Siegen und einem Unentschieden. „Wir haben auch Ausländer in unserer Mannschaft“, sagte Sven. „Aber wir sind alle Freunde“, fügte der 10-Jährige noch hinzu.
Kurt Bartl, Jugendleiter des SV Union Velbert, weiß, wie wichtig das ist: „Rassismus ist nicht nur bei den großen Vereinen ein Thema, sondern existiert auch bei den kleinen Vereinen“, sagte er. In den meisten Fußballvereinen würden viele unterschiedliche Nationalitäten zusammenspielen und bei Turnieren aufeinandertreffen.
Bartl berichtete von einem Vorfall, der erst kürzlich bei einem Turnier auf dem Ernst-Adolf-Sckär-Platz geschah. Dabei griffen Spieler einen Schiedsrichter an, weil sie mit seiner Entscheidung nicht einverstanden waren. Das Spiel musste abgebrochen werden. „Mangelnder Respekt voreinander zeigt sich nicht nur zwischen verschiedenen Nationalitäten, sondern auch ganz allgemein unter den Spielern“, so Bartl. Er nimmt daher immer wieder die Trainer in ihre Pflicht. „Sie müssen einen respektvollen Umgang vermitteln und vorleben. Gerade den jungen Mannschaften kann man das schon früh beibringen“, sagte Bartl.
Als besonderes Highlight statteten einige ehemalige Bundesligaprofis und Prominente dem Turnier einen Besuch ab — unter anderen Schauspieler und Sänger Patrick Dewayne, die ehemaligen Bundesligaprofis Bakary Diakite und Dietmar Roth und die Moderatorin Shary Reeves.
Zweimal 20 Minuten kickten die Prominenten für die Zuschauer gegen eine Herrenauswahl der SV Union Velbert. Im Rahmen des „Promi-Spiels“ bekamen die Mannschaften noch Metallschilder mit dem Aufdruck „Respekt — Kein Platz für Rassismus“ geschenkt, um sie an den heimischen Plätzen anzubringen.
Besonders Shary Reeves von der ZDF-Sendung „Wissen macht Ah!“ war den Jungen ein Begriff. Jubelnd feuerten sie die Moderatorin an. „Hoffentlich können wir nachher noch Autogramme haben. Ich will eins mitten auf mein Trikot“, sagte Sinan.
Mutter Sabine Wiltrop aus Remscheid lobte die Idee des Turniers: „Bei einem Mannschaftssport wie Fußball können die Kids doch spielerisch Toleranz und Teamgeist erlernen. So selbstverständlich wie hier gehen sie später dann hoffentlich auch mit ihren Mitmenschen um.“