Gerüstbauer ab Montag im Einsatz
Die Sanierung des Daches des Nevigeser Mariendoms beginnt. In Aachen wurde noch ein alternatives Verfahren für die Beschichtung des Dachs untersucht.
Neviges. Erzdiözesanbaumeister Martin Struck ging im Februar davon aus, dass im Mai der zweite Bauabschnitt zur Sanierung des Domdaches begonnen werden kann. Doch bisher störte kein Gerüst den Blick auf den Mariendom, kein Arbeiter verursachte Lärm oder lästigen Dreck. Wallfahrtsleiter Frank Krampf war deshalb nicht traurig, dass bislang nicht mit den angekündigten Arbeiten begonnen wurde. So konnten die Feierlichkeiten zum Höhepunkt des 50. Weihejubiläums ungestört durchgeführt werden, kein Gerüst versperrte den Blick auf die kühne Architektur von Gottfried Böhm, kein Baulärm störte die Gottesdienste und Konzerte.
Martin Struck, Erzdiözesanbaumeister, zu den geplanten Bauarbeiten
„Zu der zeitlichen Verzögerung kam es, weil die Untersuchungen am Institut für Baustoffkunde in Aachen (IBAC) zur Anwendung eines alternativen Beschichtungsverfahrens zusätzliche Zeit in Anspruch genommen hatten“, teilte Martin Struck auf Anfrage der Westdeutschen Zeitung mit. „Am 28. Mai wird mit dem Aufbau des Gerüstes direkt gegenüber dem Pfarrsaal Glocke auf der südwestlichen Seite der Kirche begonnen. Die Löher Straße muss dafür nicht gesperrt werden, allerdings entfallen vier Parkplätze, um Lastwagen die Einfahrt hinter der Kirche zu ermöglichen.“
Wenn der wegen der Dachschrägen sehr anspruchsvolle Gerüstaufbau beendet ist, wird damit begonnen, die alte Epoxydbeschichtung abzustrahlen. „Das Gerüst wird dicht abgeplant, wobei auch Schallschluckmatten verwendet werden. Mit Schalldämpfern an den Strahlgeräten werden zusätzlich die Lärm- und Staubemissionen auf das technisch machbare Minimum beschränkt. Eine Belastung für die Anwohner wird sich aber nicht völlig vermeiden lassen“, schränkt der Oberbaumeister des Erzbistums Köln ein.
Wenn der nackte Beton freigelegt ist, kann die eigentliche Beschichtung erfolgen. Zum Einsatz kommt das im ersten Abschnitt verwendete Verfahren mit Karbonfasermatten, die in Harz getränkt und mit Quarz eingestreut werden, damit der neue Mörtel aufgespritzt werden kann. „Doch zuvor müssen alle Risse vermessen werden, das ist alles Handarbeit, keine Fläche ist gleich“, hatte bereits vor Monaten der Bauingenieur Heinz-Günter Schmidt von der ausführenden Firma Torkret dargestellt.
Die weitere Sanierung der Nord- und der Ostseite soll 2019 und 2020 in zwei weiteren Abschnitten fortgesetzt werden. Allerdings ist die Finanzierung noch nicht gesichert. „Hierfür liegen Zuwendungsbescheide noch nicht vor. Der Wirtschaftsplan des Erzbistums befindet sich ebenfalls noch im Aufstellungsverfahren“, gibt Martin Struck zu bedenken.