Große Freude über „Orgel to go“
Für den Mariendom wurde ein tragbares Pfeifeninstrument angeschafft. Ostermontag erklingt es zum ersten Mal.
Das Instrument, das künftig in der Wallfahrtskirche ertönen wird, ist ein kleines Kunstwerk: Vor einigen Tagen wurde die Truhenorgel geliefert, die ein Ehepaar, das namentlich nicht genannt werden möchte, dem Franziskanerkloster durch eine großzügige Spende übereignet hat.
Die Brüder stellen die kleine, mobile Schwester der großen, stationären Orgel allen Chören und Orchestern zur Verfügung, die die Kirchenmusik im Mariendom mittragen. Bruder Dietmar Brüggemann, Hausoberer der Nevigeser Franziskaner, schlägt die ersten Noten eines Kirchenliedes auf dem fein aus Holz gearbeitete tragbaren Pfeifeninstrument (der Fachbegriff lautet „Orgelpositiv“) an, und ein überraschend voller, wohltönender Klang erfüllt den Dom.
Mit der kleinen Orgel erfüllt sich besonders für die Chöre ein großer Wunsch, denn nachdem vor fünf Jahren die alte elektronische Orgel, die auf der Chorbühne stand, durch eine Pfeifenorgel auf der Empore ersetzt wurde, mussten die Sänger ebenfalls auf die Empore ziehen: „So fehlt auch der Kontakt zu den Gläubigen“, sagt Marita Lambeck, Vorsitzende des Dom-Chores.
Rund 70 Kilogramm schwer und mit vier ausfahrbaren Tragegriffen versehen, kann das neue Instrument nun je nach den Bedürfnissen eines Chores oder eines Orchesters an verschiedenen Stellen des Domes aufgestellt und eingesetzt werden — „eine Orgel to go“, scherzt Bruder Dietmar, der mit sichtbarer Freude in die Tasten greift. Zuvor hatte man sich für verschiedene Anlässe unter anderem mit einer tragbaren Orgel vom Dönberg beholfen: „Die musste mit einem Anhänger geholt werden“, erinnert sich Heinz Schmitz vom Pfarr-Cäcilien-Chor.
Initiiert wurden Bau und Erwerb der Truhenorgel schließlich vom früheren Wallfahrtsleiter Bruder Othmar Brüggemann, Kirchenmusikerin Ursula Klose und dem Wallfahrt-Förderverein.
Die Herstellung übernahm die Werkstatt Henk Klop in Garderen (Niederlande): „Die Pfeifen der drei Register sind aus Zedernholz und aus Birne. Das Orgelgehäuse, das auch die Windanlage und über 160 Pfeifen aus Holz birgt, besteht aus Kirschbaum. Die Tasten haben einen Ebenholzbelag und sind aus Pflaume gefertigt“, erläutert Bruder Dietmar. Erstmals zum Einsatz kommt die Orgel Ostermontag um 10 Uhr beim Festhochamt, das der Dom-Chor musikalisch gestaltet.