Homberger müssen mit Verkehr leben
Das Projekt Landstraßen-Verlegung ist aus allen Bedarfsplänen gestrichen.
Homberg. Die Homberger werden auch in Zukunft mit der jetzigen Ortsdurchfahrt quer durch den Stadtteil leben müssen. Der Traum von eine Verlegung der L422 dürfte ausgeträumt sein.
Der Straßenabschnitt in Homberg ist weder im Landesstraßenbedarfsplan noch im Programm des Regionalrates enthalten. Und deshalb kümmert sich der Landesbetrieb Straßen auch nicht weiter um das Projekt.
Erst bei einer Fortschreibung der Integrierten Gesamtverkehrsplanung (IGVP) könnte die Stadt das Land bitten, die Verlegung der L422 in das Programm aufzunehmen. Was allerdings recht unrealistisch wäre, weil die Verlegung ein sehr ungünstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist.
Für die Verlegung wurden bislang knapp 23 Millionen Euro einkalkuliert. Der Landesbetrieb Straßen NRW nimmt in einem Schreiben an die Verwaltung auch noch die letzte Illusion: Selbst für den Fall, dass die Maßnahme weniger als drei Millionen Euro kosten sollte und somit die Aufnahme in die Regionalratsliste schaffen würde, "ist eine zeitnahe Verwirklichung der Maßnahme eher unwahrscheinlich".
Auf der Liste stehen nämlich bereits 30 Maßnahmen mit Vorrang und 37 Maßnahmen ohne Priorität. Jährlich werden ein oder zwei Maßnahmen umgesetzt. Außerdem würde der Lückenschluss der A44 den Bedarf für eine Verlegung der L422 zusätzlich in Frage stellen.
Damit dürfte auch der Ratsbeschluss obsolet werden, mit dem Verwaltung aufgefordert wurde, eine Vorlage mit dem Ziel zu erstellen, dass die Verlegung der L422 beschleunigt werde.
Sogar eine Vorfinanzierung durch die Stadt wird vom Landesbetrieb Straßen ausgeschlossen. Und angesichts der angespannten Haushaltslage ist die Realisierung der L422 komplett mit Eigenmitteln "schlichtweg unverhältnismäßig und stellt keine akzeptable Option dar", wie das Planungsamt feststellt.