Hunde auf dem Stundenplan
Die Hunde AG der Schule am Berg hatte gestern die erste Praxisstunde. Die Schüler waren begeistert.
Wülfrath. Golden Retriever Luke (2) und der Berner Sennenhund Darek (5) waren gestern die Stars auf dem Schulhof der Schule am Berg. Heike Morche und Sylke Mutze, Trainerinnen des SCM Hundeknigge, hatten die beiden Rüden mitgebracht. Für acht Schüler, Teilnehmer an der Hunde AG, war damit nach viel Theorie endlich die Praxis erreicht.
Gestern ging es für die Schüler vor allem darum, wichtige Grundregeln wie an der Leine gehen und die wichtigsten Befehle praktisch umzusetzen. Tabea (12) war gleich ein Herz und eine Seele mit Luke, der sich geduldig führen ließ. Tabea hat allerdings schon Erfahrung im Umgang mit Hunden: „Wir hatten schon einmal einen Hund, der leider gestorben ist“, sagte die Zwölfjährige. Nachsatz: „Seit dem versuche ich meine Eltern zu überzeugen, einen neuen anzuschaffen.“ Sie freute sich, dass sie „endlich wieder Kontakt zu Hunden“ hat.
Bevor es auf den Tartanplatz der Schule ging, hatten die Schüler im Unterricht viel über die Vierbeiner erfahren. Zum Beispiel, dass man besser nicht vor ihnen wegläuft. Das Sprintduell hatten die Vierbeiner gestern natürlich klar gewonnen. Jakub (11) weiß jetzt: „Wenn ein mir bekannter Hund auf mich zuläuft, bleibe ich einfach stehen. Ist er fremd, mache ich einen Baum.“ Das wiederum bedeutet, dass die Arme eng um den Oberkörper geschlungen werden. Wichtig ist das Stehenbleiben.
Im Gegensatz zum quirligen Luke hat Darek die Ruhe weg. Er lässt sich geduldig von den Schülern an der Leine führen. Vor allem, wenn es darum geht, das Spalier der Schüler elegant zu umkurven. Genau wie Luke weiß er natürlich um das Leckerli, das nach jeder Übung auf ihn wartet. Auch dabei gab es im Vorfeld einen wichtigen Tipp. „Die Hand mit dem Leckerli wird zur Faust geballt, der Daumen kommt nach innen“, erklärte Hundetrainerin Heike Morche. Die Hand wird erst umgedreht und geöffnet, wenn der Hund brav wartet. Mit den Fingerspitzen gehalten könnte es unabsichtlich eine Begegnung mit den langen, spitzen Zähnen der Tiere geben. Das ist gestern unter fachfraulicher Anleitung freilich nicht passiert.
Passend zum bevorstehenden Osterfest gab es einen Eierlauf — mit Hund an der Leine. Die Schüler zeigten dabei eine bemerkenswerte Geschicklichkeit. Kein einziges der (Plastik-)Eier landete auf dem Boden. Die großen Hunde bringen einiges auf die Waage und sind nicht mal eben so zu halten. Der Berner Sennenhund wiegt stattliche 45 Kilogramm, der Golden Retriever immerhin noch 25 Kilogramm.
Als Amelie (12) an der Reihe war, überzeugte sie Luke flugs, auf eine Holzbank zu steigen. Auf ihr Kommando „Auf“ reagiert er sofort, beim „Ab“ nicht ganz. Fragend blickte Luke Richtung Amelie. Sie verstand aber sofort und nach einem Leckerli war das „Ab“ dann auch kein Thema mehr. Auch die Zwölfjährige hat einiges aus dem Theorieunterricht mitgenommen. „Ich weiß jetzt zum Beispiel, was Hunde fressen dürfen und was nicht.“ Etwa Salami und Brokkoli sind tabu, aber selten ein Stückchen Schokolade? Amelie hat zumindest Verständnis, dass Hunde diese Süßigkeit auch mögen.
Zum Schluss der ersten praktischen Stunde suchten Luke und Darek für die Schüler Ostereier. Die waren natürlich aus Plastik, aber der dadurch geschützte Inhalt bestand aus echten Schokoladeneiern. Für jedes abgelieferte Osterei gab es natürlich ein Leckerli.