Wülfrath Idyllischer Zug durchs Dorf: Sankt Martin besucht Düssel

Wülfrath · Die Kinder strahlten mit ihren Laternen um die Wette.

Viele Kinder brachten Mama, Papa und Großeltern mit.

Foto: Andreas Reiter

„Ich freue mich besonders auf das Martinsfeuer und das Singengehen.“ Franziska (5) ist zum ersten Mal beim Martinszug in Düssel dabei. Ihre Augen leuchten mit ihrer Laterne um die Wette. Franziska wohnt in Wuppertal und ihre Mama Caroline hatte von einer Bekannten erfahren, dass es diesen schönen Martinszug im Dorf gibt. „Total idyllisch“, ergänzt Oma Marianne, die mehr als 20 Jahre in Düssel gelebt hat und aus beruflichen Gründen in die Nachbarstadt gezogen ist. Natürlich hat sie schon viele Züge im Dorf erlebt. „Das stellt man sich unter einem Martinszug vor. Wo gibt es noch ein Pferd bei so einem Zug?“, fragt Marianne rhetorisch. Sie erntet dafür zustimmendes Nicken bei den
Umstehenden.

Der Martinszug zieht auch
viele auswärtige Besucher an

Das denken auch einige Eltern, deren Kinder die städtische Kita Bendahler Straße in Wuppertal besuchen. Der Martinszug in Düssel zieht eben auch viele auswärtige Besucher an. Lio (5), der sich ebenfalls auf das Feuer freut, ist vor allem von „Sankt Martin auf seinem Ross“ beeindruckt. Und von den Leuten von der Freiwilligen Feuerwehr Dornap auch, die sich traditionell um das möglichst spektakuläre Feuer kümmern.

Zwischendurch gibt es hier und da aufgeregte Kinder, die mit ihrer Laterne Probleme haben. Sie sind kunstvoll gestaltet aber eben auch empfindlich, wenn sie irgendwo anecken. Meist helfen die Eltern, das Malheur zu beheben. Einige Kinder richten es selbst. Nicht ohne Stolz. So wie Lio, der laut Mama „ein Meister der
Reparatur“ ist.

Die Organisatorin, Küsterin Eva Zimmermann von der katholischen Kirchengemeinde St. Maximin, ist bereits seit gut 20 Jahren mit dem Martinszug beschäftigt. Diesmal hat sie allerdings Sorgen mit dem Wetter. „Es ist eine Zitterpartie. Mittags hatten wir einen blauen Himmel und nachmittags ging der Regen los“, sagt sie mit einem Blick aus dem Fenster. Der Heilige Petrus hat zu Beginn des Zuges aber ein Einsehen und die Kinder können ohne Regenschutz nach der Aufstellung vor dem Pfarrheim an der Dorfstraße losziehen. Dafür müssen sie etwas aufpassen, um nicht in so manche
tiefe Pfütze zu geraten.

160 Weckmänner werden verteilt, ein recht sicheres Indiz für eine entsprechend große Besucherzahl. Zwar werden ein paar davon für Kurzentschlossene in Reserve gehalten, aber meist passt das nach der Erfahrung von Eva Zimmermann. Die Backwaren erfreuen sich ungebrochen großer Beliebtheit bei kleinen und großen Kindern. Für den Nachwuchs gibt es zudem Apfelpunsch, die Erwachsenen lassen sich den Glühwein schmecken. „Der geht immer um diese Zeit, dafür muss es nicht kalt sein“, sagt die Küsterin. Sie umgibt eine Zahl von Helfern, die immer mit von der Partie sind. Über neue Unterstützer würde sich Eva Zimmermann allerdings schon freuen. „Das könnte nicht schaden.“

Die Blaskapelle Rohdenhaus sorgt für die musikalische Unterhaltung. Die Kindergartenkinder von St. Maximin sind ebenso vertreten. In Düssel ist das anders gar nicht denkbar.