Velbert/Wülfrath Was bei Wärmepumpen wichtig ist

Velbert. · Verbraucherzentrale und Energieberatung plädieren beim Thema Wärmepumpen für eine gründliche Prüfung vor dem Einbau.

Energieberaterin Susanne Berger (v.l.), Verbraucherschützer Andreas Adelberger und Klimaschutzmanager Marian Osterhoff empfehlen eine gründliche Prüfung vor dem Einbau einer Wärmepumpenanlage.

Foto: Ulrich Bangert

„Gegen den Klimawandel, der auch vor Ort immer spürbarer wird, wollen viele Menschen etwas tun, in dem sie einen anderen Umgang mit Strom Und Heizwärme suchen“, erfährt Marian Osterhoff immer wieder. „Nur wer gut informiert handelt, holt mit der Investition für sich und das Klima das Beste raus“, rät der Klimaschutzmanager der Stadt Velbert, der mit der Beratungsstelle Velbert der Verbraucherzentrale NRW in engem Kontakt steht. Deren Leiter Andreas Adelberger empfiehlt, sich zuvor umfangreiche Hilfestellung für das betroffene Objekt zu holen: „Man bindet sich finanziell sehr, man möchte man keine falsche Entscheidung beim Einbau einer Wärmepumpe treffen.“

„So eine Wärmepumpe hat jeder bereits in Form eines Kühlschranks im Haus. Mit einem Kältemittel, das seinen Aggregatszustand verändert, kann man über den Wärmetauscher Räume heizen“, zeigt Energieberaterin Susanne Berger in groben Zügen die Funktionsweise einer Wärmepumpe auf. „Eine sehr gute Möglichkeit, erneuerbare Energien zu nutzen. Voraussetzung ist allerdings, dass ein sehr guter Wärmeschutz und große Heizflächen vorhanden sind, idealerweise eine Fußbodenheizung. Eine ineffiziente Wärmepumpenheizung kann sogar noch klimaschädlicher sein als eine herkömmliche Heizung“, warnt die Fachberaterin. Sie weiß, dass sich unter optimalen Bedingungen eine Menge Kohlendioxid einsparen lässt.

Einer Wärmepumpe reicht die geringe Temperatur der Erde oder des Grundwassers aus, um daraus Wärme zu erzeugen. „Die Effizienz hängt immer von den örtlichen Voraussetzungen ab. Je feuchter die Erde ist, desto besser. Wird die Anlage zu kein bemessen, kann das zur Vereisung des Bodens führen.“ Neben bis zu 99 Meter tiefen Sonden können Kollektoren in rund einen Meter vergraben werden. „Dafür braucht man viel Platz, der nicht überbaut werden darf“, gibt Susanne Berger zu bedenken.

Nicht ganz so Erfolg versprechend sind Luftwärmepumpen. „Da bieten sich so genannte Hybridheizungen an, die an wirklich kalten Wintertagen durch eine Gas-, Pellet- oder Ölheizkessel unterstützt werden.“ Ein weiteres Thema bei einer Luftwärmepumpe ist der Lärmschutz, denn eine solche Anlage erzeugt Geräusche, die von Bewohnern und Nachbarn als störend empfunden wird. Dazu raten die Experten zum Einbau eines Wärmemengenzähler, der über den die Jahresarbeitszahl ermittelt werden kann. Luft-Wasser-Wärmepumpen kosten zwischen 12 000 und 14 000 Euro, Erdwärmepumpen zwischen 9000 und 11 000 Euro, die Kosten für die Erdsonden richten sich nach der Größe des Objektes und der Bodenbeschaffenheit. Susanne Berger rät, auf jeden Fall auf das Gütesiegel EHPA zu achten.

Und sie hat noch eine wichtigen Hinweis bezüglich des Kältemittels: „Die meisten sind extrem klimaschädlich, die schädlichsten werden ab dem nächsten Jahr verboten. Passen sie darauf, dass man ihnen keine Ladenhüter als Sonderangebot verkauft.“ „Wir bieten auch eine Fördermittelberatung an“, ergänzt Andreas Adelberger. „Wir wissen, was jetzt förderfähig ist und nicht, was mal geplant ist.“

Tiefere Einblicke ins Thema Wärmepumpe und der Verknüpfung mit der eigenen Photovoltaikanlage gibt ein Vortrag, den Energieberaterin Susanne Berger am Dienstag, 26. November, 17 Uhr, in der Beratungsstelle an der Friedrichstraße 107 hält. Um Anmeldung für den Vortrag und die persönliche Beratung vor Ort wird gebeten unter Telefon 02102/1017890 oder 0211/33996555 oder
per E-Mail.