Velbert In 33 Vorgärten ist Velbert dank Förderung ein ganzes Stück grüner geworden

Velbert · Die Stadt wertet ihr Programm zur klimatischen und ökologischen Aufwertung als vollen Erfolg.

 Ein Beispiel vom Kostenberg für einen mit Hilfe des Programms aufgewerteten Vorgarten.

Ein Beispiel vom Kostenberg für einen mit Hilfe des Programms aufgewerteten Vorgarten.

Foto: Saskia Rempe

Mehr Grün anstelle von Steinwüsten: Das Programm der Stadt Velbert für die klimatische und ökologische Aufwertung von Vorgärten ist nach zehnmonatiger Laufzeit abgeschlossen. Insgesamt konnten bei 33 Projekten mehr als 600 Quadratmeter aufgewertet werden, davon wurden fast 200 Quadratmeter nachhaltig entsiegelt.

„Das ist ein großer Erfolg und nur durch das Engagement der Teilnehmenden so zu erreichen. Insgesamt sind weit mehr als 60 000 Euro nur in die klimagerechte Aufwertung von Velberter Vorgärten geflossen“, freut sich Bürgermeister Dirk Lukrafka.

Bürgerinnen und Bürger konnten während der Programmlaufzeit für die Umgestaltung bis zu 1000 Euro von der Stadt erhalten. „Wenn zusätzlich Entsiegelungsmaßnahmen realisiert wurden, waren es bis zu 2000 Euro Förderung“, erklärt der städtische Klimaanpassungsmanager Thomas Geißer, der die Umsetzung des Programms betreut hat.

Fachliche Beratung durch
Garten- und Landschaftsbauer

Noch dominieren Erdtöne die umgestalteten Vorgärten. Im Laufe der kommenden Jahre, wenn sich die gesetzten Pflanzen üppig entwickeln, wird man das Ergebnis der Aufwertungen sehen. Gartenexperte Ronald Gajda von „Gajda Garten- und Landschaftsbau“ führte im Auftrag der Stadt bei 61 Antragstellern eine Erstberatung durch, um ihnen eine konkrete Vorstellung für eine nachhaltige und pflegearme Bepflanzung sowie entsprechender Maßnahmen zu geben. Zu den erforderlichen Arbeiten gehört in aller Regel auch ein Bodenaustausch, der insbesondere in sonnenzugewandten Lagen notwendig sein kann, sowie eine möglichst dichte Bepflanzung mit vielen Bodendeckern und Stauden. Diese sollten sich gegenseitig nicht behindern und zusammen eine Einheit bilden. Der Pflegeaufwand kann so nach Zuwachsen der Fläche erheblich minimiert werden. Auch Ronald Gajda zeigt sich über das Ergebnis erfreut: „Das große Interesse an dieser Aktion und die damit verbundenen, vielen freundlichen Gespräche haben mir sehr gefallen. Auch das Engagement, mit dem so viele Projekte angegangen und umgesetzt worden sind. Das ist für mich auch der Beleg dafür, dass dieses beispielhafte Programm der Stadt Velbert einen Grundstein gelegt hat, das Ziel einer klimagerechten, artenreichen Begrünung in der Stadt zu erreichen, das für unsere Zukunft so bedeutend ist.“

Einige Projekte wurden
nicht fristgerecht fertig

Einziger Wermutstropfen: Einige Projekte konnten nicht fristgerecht abgeschlossen werden. Neben Kosten- und Zeitgründen, die von den Antragstellern als Hindernisse benannt wurden, stellte insbesondere die hohe Auslastung lokaler Garten- und Landschaftsbaubetriebe sowie die Corona-Pandemie ein häufig unüberwindbares Problem dar. „Einige Antragstellende sind dann dazu übergegangen, selbst einzupflanzen, um die Fertigstellung ihres Vorgartens zu sichern. Kein Projekt gleicht dem anderen, und besonders die Bodenbearbeitung sowie die Pflanzenauswahl mussten jeweils eng mit Herrn Gajda abgestimmt werden, um ein Überdauern der Flächen über viele Jahre ermöglichen zu können. Das hat die Antragstellenden und uns stets vor neue Fragen gestellt. Eine nachhaltige Bepflanzung des Vorgartens ist fachlich eine komplexe Angelegenheit“, berichtet Geißer.

Das Ziel der Aktion war es, ein Bewusstsein für die Bedeutung von Vorgartengrün zu schaffen. Begrünte Vorgärten unterstützen die Kühlung in Innenstädten und stellen wichtige Rückzugräume für diverse Insektenarten dar. Nach Paragraph 8 der Bauordnung NRW sind Begrünungen der nicht für Wege und Terrassen benötigten Grundstücksflächen sogar vorgeschrieben.