In der Ellenbeek: Eine Kirche mit Potenzial

Das evangelische Gemeindezentrum in der Ellenbeek soll nicht aufgegeben werden. Davon könnte auch die örtliche Kulturszene profitieren.

Foto: Simone Bahrmann

Wülfrath. Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Wülfrath gibt ihre Kirche in der Ellenbeek nicht auf. Im Gegenteil: Sie soll vielfältiger genutzt und sich auch für Veranstaltungen außerhalb der Kirchengemeinde öffnen. Ein Nutzungskonzept gibt es noch nicht. „Wichtig ist aber erst einmal, dass der Verkauf vom Tisch ist“, sagt Pfarrer Ingolf Kriegsmann.

„In Wülfrath fehlen für Kulturveranstaltungen Räume für 150 bis 200 Besucher“, weiß Kulturdezernent Hans-Werner van Hueth. Wenn dann noch eine gute Akustik gefragt sei, werde es noch problematischer. „Daher könnte die Kirche in der Ellenbeek sicher eine Alternative sein“, sagt er.

Wolfgang Köster, Vorsitzender von Stadtkulturbund und Musikzug Kalkstädter Wülfrath, kennt das Gotteshaus auch als kulturelle Spielstätte. „Wir sind dort schon einmal mit einem kleinen Ensemble des Musikvereins aufgetreten. Das hat gut gepasst“, erinnert er sich. Er begrüßt, dass das Gebäude nicht aufgegeben und womöglich für kulturelle Veranstaltungen mehr genutzt werden könnte. „Ich kann es mir gut vorstellen, dass dort Chorkonzerte, aber auch Kleinkunst durchgeführt werden könnte“, sagt er. „Wir behalten das im Auge.“ Die Größenordnung der Kirche mit bis zu 200 Plätzen sei auf jeden Fall gut.

Schon heute, betont Kriegsmann, steht das in den 1990er-Jahren errichtete Gotteshaus nicht leer. So finden dort rund 30 Gottesdienste statt — für die Kirchengemeinde, den Kindergarten und die benachbarte Schule. Insgesamt solle das Gemeindezentrum Ellenbeek wieder verstärkt genutzt werden. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass der noch zu wählende neue Pfarrer in das Gemeindehaus an der Kirche einziehen wird.

Kriegsmann unterstreicht, dass sich die Kirche „vieles vorstellen kann, was hier gut ins Haus passt“. Und Kultur gehöre definitiv dazu. Konzerte, Theater, Ausstellungen — Kriegsmann schließt nichts aus. „Im September treten in der Ellenbeek die Young Voices auf“, kündigt er eine erste Veranstaltung an.