In der Fußgängerzone öffnen zwei neue Geschäfte
Kunden finden jetzt einen Mittagstisch und bald einen Brautmodenladen. Ein Bekleidungsgeschäft wechselte den Standort.
Neviges. Ein ständiger Wandel vollzieht sich in den Ladenlokalen in der Fußgängerzone. Heute wird vor der Elberfelder Straße 48 der rote Teppich ausgelegt, auf dem Mannequins zeigen, was Frau jetzt so trägt. Kati Maier eröffnet mit der Modenschau ihren neuen Laden. Nach zwei Jahren ist sie von der Nummer 33 ein paar Häuser weiter hinauf gezogen. „Der Laden ist moderner, und ich bin von der Wilhelmstraße aus zu sehen“, begründet die Kauffrau den Standortwechsel. „Mir sind auch andere Läden angeboten worden, aber ich fühle mich in Neviges sehr wohl“, bekennt Kati Maier, ein „Nevigeser Kind“, das durch Eingemeindung zur Wuppertalerin wurde.
Sie ist mit dem Zuspruch für ihr Geschäft zufrieden. „Sicherlich wäre es schön, wenn die Innenstadt wieder einen Lebensmittelladen hätte, dann kämen mehr Leute“, so ihre Einschätzung. Ansonsten ist sie davon überzeugt, dass Neviges viel Potenzial hat. „Hier herrscht nicht so eine Hektik wie in Essen oder Wuppertal, das mögen viele Kundinnen, die von außerhalb kommen.“ Kati Maier schätzt die Kollegialität vor Ort: „Die Händler helfen sich gegenseitig, so wie jetzt bei meiner Modenschau.“
Ihr vorheriges Ladenlokal steht nicht lange leer. „Bereits Ende nächster Woche soll dort ein Brautmodengeschäft einziehen. Mutter und Tochter, die bisher in der privaten Wohnung in Essen maßgeschneiderte Brautkleider bis Größe 60 anfertigten, suchten dringend eine Ausstellungsfläche.“
Aufgrund mangelnder Nachfrage hat vor zwei Monaten Peter Schmidt — wie die WZ berichtete — seine alteingesessene Metzgerei in der Innenstadt aufgegeben. „Die meisten Leute fahren zu den Einkaufszentren und kamen nur noch zu uns, wenn sie was vergessen hatten oder eine bestimmte Wurst haben wollten. Wenn nur für 2,20 Euro was gekauft wird, ist das ein Problem, deshalb hat mein Bruder die Metzgerei drangegeben“, argumentiert Barbara Knapp, die seit fast 25 Jahren mit ihrem Mann Josef einen Party-Service betreibt. Der bietet in den mit Nevigeser Ambiente ausgestatteten Verkaufsräumen der ehemaligen Metzgerei einen Mittagstisch. Den nutzen gerne die Älteren, wenn sie einmal in der Innenstadt sind. Weil es seit der Schließung von Rewe keine frischen Lebensmittel mehr in der Innenstadt gibt, bietet sie Milch, Butter, Eier und alles für belegte Brötchen an. „Der Lebensmittelladen fehlt uns merklich“, so Barbara Knapp. Das bekommt sie regelmäßig von älteren Kunden zu hören, die zum Essen kommen.
So wie Günter Schnug, der bedauert, dass die Innenstadt nicht mehr das ist, was sie mal war. Else Lengwenat stimmt dem gebürtigen Nevigeser zu, macht dafür das Verhalten der Menschen verantwortlich. „Die Leute fahren nach Velbert in die großen Läden und treffen sich dort sogar zum Kaffeetrinken.“ Den Leerstand hat die Stadt im Blick: „Wir stehen mit den Eigentümern im Dialog“, versichert der städtische Wirtschaftsförderer Wilfried Löbbert, der zur Zeit keine Indizien für weitere Schließungen hat. In Gegenteil, er kündigt die baldige Eröffnung eines Geschäftes für Hörsysteme an. „Es wäre eine Signalwirkung, wenn der ehemalige Kaufpark wieder belebt werden könnte. Wir hoffen, dass noch in diesem Jahr Netto öffnet, in den nächsten Wochen wird sich das entscheiden.“
Auf eine entsprechende Nachfrage der WZ konnte oder wollte die Pressestelle des Edeka-Tochterunternehmens im bayerischen Maxhütte-Haidhof bis zum Redaktionsschluss nicht Stellung nehmen.