Politiker fragen, Kinder antworten

Erfahren, was Kindern am Herzen liegt — eine Rathaus-Delegation besuchte Kidstown.

Foto: Stefan Fries

Wülfrath. Die Gespräche fanden in einer konstruktiven, lockeren Atmosphäre statt. Kidstowns Doppelspitze, Bürgermeisterin Maja (6) und Bürgermeister Lasse (9), unterstützt von Kidstown-Stadtrat und sachkundigen Bürgern, empfingen gestern einen repräsentativen Querschnitt der Wülfrather Politik um Bürgermeisterin Claudia Panke.

„Herzlich willkommen in Kidstown“, begrüßte Lasse die Gäste auf dem Hof der Realschule. Und Maja fügte hinzu: „Ich finde es schön, dass ihr bei uns seid.“ An vier Tischen saßen Kidstown-Bürger. Auf Schildern konnte man lesen, um welche Themen es jeweils gehen sollte: Verkehr, Spielplätze, Kinderrechte und allgemeine Fragen. Und dann ging das „Speed-Debating“ los. Für jeweils vier Minuten setzten sich zwei, drei Wülfrather Politiker an einen Tisch, um die Kinder dort zu befragen. Auf ein Signal wechselten sie zum nächsten Tisch. „Die Kinder waren besser vorbereitet, als es in manchem Ausschuss der Fall ist“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann später.

Auftakt der Tischgespräche am Spielplatz-Tisch: Dort sitzen die Bürgermeisterinnen Panke und Maja, Carlotta (8), Lina (7), Jürgen Merrath (FDP) und Wolfgang Peetz (Fraktionsvorsitzender der Wülfrather Gruppe). „Zu welchen Spielplätzen geht ihr? Wie kommt ihr hin? Wie sieht ein guter Spielplatz aus? Was haltet ihr von einem Spielplatz in einer Halle?“ Ergebnis: Ein Spielplatz soll draußen sein. Lieber ein großer, der für alle was bietet, als mehrere kleine. Scherben, Müll und Hundedreck im Sand sind blöd. Und eine Seilbahn wäre toll.

Spezielles und Allgemeines kam seitens der Kinder beim Speed-Debating zur Sprache. Dass oft zu schnell gefahren wird, etwa im Wohngebiet Osterdelle. Dass zu Kinderrechten eine saubere Umwelt gehört. Aber auch ausreichende Kleidung. Das Recht auf zwei Eltern. Oder das Recht auf einen selbst gewählten Namen — findet zumindest das Mädchen, das viel lieber Ronja heißen würde.

„Kinderaugen sehen anders“, sagte Claudia Panke zum Abschluss. Tatsächlich könne man das eine oder andere mitnehmen, waren sich die Gäste einig. Ein Kinderrechtsbüro stände nicht nur einem Gemeinwesen wie Kidstown gut zu Gesicht. Man sollte öfter Kinder hören, zu klären wäre, in welcher Form. Panke fand: „Ich sollte im Rat auch sagen: ,Ich finde es schön, dass ihr bei uns seid’.“