Initiative sammelt genügend Geld
Die Forensik-Gegner haben 20 000 Euro für einen Fachanwalt zusammen. Das dauerte nicht einmal zwei Monate.
Neviges. 20 000 Euro hat die Bürgerinitiative (BI) Kleine Höhe bereits für einen Anwalt gesammelt. Der soll die Anwohner in einem möglichen Rechtsverfahren gegen den Bau der Forensik an der Grenze zu Neviges vertreten. „Es waren knapp 200 Einzahlungen“, erklärt Uwe Teubner von der BI. Dass er und seine Mitstreiter nicht einmal zwei Monate brauchten, um das Geld zusammenzubekommen, sei auch ein Zeichen, „dass wir nicht alleine stehen“, sagte Teubner. Ansonsten wäre das weitere Vorgehen auch ziemlich sinnlos gewesen. „So haben wir ein vernünftiges Startkapital.“
Anna Mahlert, Elterninitiative
An ihrer Forderung hält die BI fest: Keine Bebauung der Kleinen Höhe, ob Forensik oder Gewerbe. Dem Bau einer Windkraftanlage habe man, so Teubner, ähnlich wie die Wuppertaler Bezirksvertretung (BV) Uellendahl-Katernberg auch nur zugestimmt, „weil sie das kleinere Übel gewesen und vielleicht die Fläche noch unattraktiver für Unternehmen geworden wäre“. Und, so betont Teubner, es gehe nicht um die Angst vor einer Forensik, sondern den Erhalt einer schützenswerten Naturfläche.
Ein Argument, das auch die BV immer wieder vorgebracht hatte. „Eine Forensik ist keine Gefahrenquelle, wie immer wieder von Gegnern gesagt wird“, erklärt Anna Mahlert von der Elterninitiative Kleine Höhe, die eng mit der BI kooperiert. Sie führt Umweltbelange und hohe Erschließungskosten an, die gegen die Ansiedlung einer Forensik sprächen. Den Klageweg halte sich die BI offen. Detailliert wolle man sich aber noch nicht äußern. Akut werden könnte das Thema, wenn das Bebauungsplanverfahren angelaufen ist.
Derzeit wird zum Beispiel an einigen Gutachten gearbeitet, wie Marc Walter von der Stadt bestätigt. Unter anderem gehe es um Lärmfragen. „Die Forensik muss Krankenhausstandard erfüllen.“ Deshalb werde auf den Verkehr an der Nevigeser Straße geschaut. Von den Trägern der öffentlichen Belange gebe es bisher kaum Einwände. Bei Anwohnern und Nachbarn der Kleinen Höhe dürfte das aber anders sein. Im ersten Quartal 2017 ist der Offenlegungsbeschluss geplant. Ende 2017, so lautet die Vorgabe des Landes, muss Wuppertal Baurecht an der Kleinen Höhe schaffen. Gelingt dies nicht, wird Lichtscheid der Standort — wo es ebenfalls eine Bürgerinitiative und massive Proteste gibt. Aus Sicht des Landes wäre die Kleine Höhe der geeignetere Standort, sagt Walter. Um die Forensik komme Wuppertal aber nicht herum.