Investor will früheren OP-Trakt zu sechs Wohnungen umbauen
Bürger können sich jetzt zu den Plänen äußern. Das ehemalige Krankenhausgebäude unmittelbar an der Südstraße soll einen Außenaufzug erhalten.
Wülfrath. Es sind eher leise Töne, die Anwohner Hans-Peter de Jong wählt. Bestimmt, aber noch nicht fordernd. Die Bebauung des Geländes des ehemaligen Krankenhauses an der Südstraße und die Umnutzung des ehemaligen OP-Trakts kann er nicht ohne weiteres gut heißen — das macht er im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung deutlich.
Einstimmig nimmt der Bebauungsplan für das Bauvorhaben dort aber die nächste Hürde. Die öffentliche Auslegung ist beschlossen — und dann wird de Jong wieder kritisch nachfragen.
Im Ausschuss wird deutlicher, was der Investor — er hat auch das ehemalige Kinder- und Jugendhaus In den Eschen umgebaut — plant. Wie berichtet, sind die Abrisspläne für diesen Teilbereich des Herminghaus-Stifts vom Tisch. Der Käufer will im Bestand Wohnungen bauen.
„Wie viele denn nun?“, will de Jong wissen. Und in der Tat widerspricht sich die Vorlage der Verwaltung, arbeitet mit unterschiedlichen Zahlen. Fakt ist nun: Sechs Wohnungen sollen entstehen. Für diese werden neun Stellplätze eingeplant.
Seit 2008 residiert in einem Teil des Krankenhauses die Freie Aktive Realschule. Fest stand immer, dass die Schule nicht den gesamten Komplex nutzen wollte. Zuerst war ein Rückbau und Teilabriss des OP-Trakts direkt an der Südstraße die Idee. Neue Wohngebäude sollten entstehen. Das wurde verworfen.
Der städtebauliche Entwurf sieht jetzt den Erhalt des Trakts vor. Das Gebäude soll einen außenliegenden Aufzug erhalten. Eine Rampe soll zu vier Garagen im Untergeschoss führen. Auf der Freifläche entstehen laut Plan fünf Stellplätze. Auch ein Garten für das Wohnhaus wird angelegt. Über die Summe, die der Bauherr investieren wird, ist nichts bekannt. Auch ob es um Miet- oder Eigentumswohnungen geht, ist noch unklar.
Verschwinden wird die Rampe, die einst zum Haupteingang des Krankenhauses führte. Stattdessen sollen dort 15 Lehrerparkplätze für die Freie Aktive Schule platziert werden.
Das gesamte Areal Süd-, Stiftstraße und Bockswiese ist im Umbruch begriffen. Einige kleine Bauprojekte wurden bereits realisiert, weitere stehen aus. Anwohner wie Hans-Peter de Jong befürchten, dass die schmalen Straßen den Verkehr nicht aufnehmen können. Ein Gutachten vertritt die Ansicht, dass bis zu 90 Wohneinheiten zusätzlich verträglich wären. So viele Wohnungen werden allerdings aktuell nicht geplant.