Kartoffelfest — einfach köstlich
Auf dem Platz am Diek gab es eine große Auswahl an internationalen Köstlichkeiten zu erwerben.
Wülfrath. Das 29. Wülfrather Kartoffelfest ist bei durchgängig schönem Wetter zu Ende gegangen. Veranstalter Wülfrath pro freut sich mit den Budenbetreibern über großen Andrang und große Umsätze. Denn das Kartoffelfest ist vor allem eins: eine Fressmeile. Und das ist positiv gemeint.
Während man sich auf anderen Stadtfesten mit Bratwurst und Crêpes begnügen muss, war auf dem Platz am Diek eine große Auswahl an internationalen Köstlichkeiten zu erwerben. Exemplarisch seien Thüringer Mutzbraten, Filet vom Ibérico-Schwein mit gegrilltem Gemüse, türkische Spezialitäten und Flammkuchen in mehreren Variationen zu nennen.
Kartoffelgerichte waren natürlich auch zu haben, doch ihre großen Auftritte hatte die namensgebende Knolle auf der Bühne. Am Samstag fand zunächst das traditionelle Aufwiegen statt. Die Fußballer Pascal Wagner und Maximilian Schultheiß vom TSV Einigkeit Dornap stellten ihre durchtrainierten Körper als Referenzmasse zur Verfügung. Mit ein bisschen Schummelei kamen 300 Kilogramm Kartoffeln zusammen, bis die Waage kippte. Das Gemüse geht als Essensspende an die Tafel für Niederberg. Mit Spannung wurde erwartet, wer sich dieses Mal unter der Kartoffelmaske bei „Prominenter im Sack“ versteckte. Die Musikfreunde Wülfrath hatten 20 Minuten länger gespielt als geplant, als die verhüllte Gestalt endlich zur Bühne geführt wurde.
Egal ob Mann oder Frau, „es sieht fantastisch aus“ witzelte Co-Moderator Thomas Reuter. Die Gäste sollten Fragen stellen, die sich mit einem Kopfnicken oder — Schütteln beantworten lassen, um die Identität des Promis einzugrenzen. Weiblich sei er nicht, nein, aber aus Wülfrath. Ob er ein Politiker oder Sportler sei? Beide Male heftiges Kopfschütteln. Schließlich hatte ein Mann die richtige Ahnung: als der Mensch im Sack bestätigte, Handwerker zu sein, lag die Lösung auf der Hand: Schreinermeister und Kulturveranstalter Bernd Kicinski war’s.
Während Kicinski endlich aus dem heißen Kartoffelsack befreit wurde und mit Wülfrath pro-Chef Christian Campe mit einem Bier anstieß, griffen viele Gäste an den Tischen und Bänken lieber zum edlen Tropfen.
Mehrere Weinstände lockten mit Federweißem (Weingut Kochan) oder „Wilden Weinen“ aus Wildfrüchten, Blüten und Kräutern. Um Verletzungsgefahr zu verringern, hatten die Teilnehmer des Kartoffelschälwettbewerbs wahrscheinlich darauf verzichtet. Vier Teams traten am Sonntagnachmittag an, um Kartoffelkönig zu werden, darunter Vertreter des TC Wülfrath sowie des City Managements.
Bis zuletzt konnte sich jeder Gast anmelden, doch gerade rechtzeitig wurden alle Plätze besetzt. Drei Minuten hatte jeder Zeit, um so viele Kartoffeln wie möglich zu schälen.
Die Resultate lagen bei der ersten Gruppe zwischen 1,8 und 2,39 Kilogramm. Das Endergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Sicher ist nur, dass es ein neuer König wird: die bisherige Königin durfte nach drei Siegen in Folge nämlich nicht noch mal antreten.