Kinder spielen in Ferien Schachmeister aus

Die Schachfreunde Neviges werben für den Denksport und träumen von Jugendteam.

Foto: Ulrich Bangert

Neviges. „Dein König ist bedroht! Wenn Fynn den Turm wegzieht, bist Du im Schach“, warnt Martin Binas. „Es sieht schlecht für Dich aus, aber Du hast noch nicht verloren.“ Binas macht Leon Mut und zeigt ihm, wie er einer Niederlage auf dem Schachbrett noch entkommen kann. „Gar nicht leicht“, grübelt der Jugendwart der Schachfreunde Neviges: „Der Fynn ist für sein Alter schon ganz schön gut, beim Frühjahrsturnier ist er sogar Dritter geworden.“

An jedem Sonntag ab 15 Uhr laden die Schachfreunde Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren in den Jugendraum des Panoramabads (direkt am Parkplatz in der Nähe des großen Schwimmbeckens) ein. „Es können alle Kinder kommen, egal, ob sie erst einmal lernen wollen oder bereits Erfahrung haben“, wirbt Binas. Die Schachpartien werden unter den anwesenden Kindern von der Turnierleitung ausgelost oder gesetzt. Der Einstieg ins Turnier ist jederzeit möglich. Wer am Ende der Ferien die meisten Punkte erreicht hat, ist „Sommerferien-KinderSchachmeister“. Die Teilnahme ist kostenlos. „Unser Wunsch ist es, irgendwann eine Jugendmannschaft aufzubauen“, sagt der Jugendwart, der um die unterschiedlichen Bedürfnisse des Nachwuchses weiß: „Einige haben nach einer Partie keine Lust mehr und sind unruhig, andere finden gar kein Ende.“

Binas hält das königliche Spiel für sehr förderlich für die kindliche Entwicklung: „Kombinationsfähigkeit und das Entwerfen von Strategien, das sind Fähigkeiten, die man nicht nur in der Schule brauchen kann“, wirbt der Jugendleiter. „Es ist der pure Denksport. Die Möglichkeiten mit den Figuren auf dem Brett sind unendlich, jede Partie ist anders, und ich muss mich fragen: Wie bringe ich mich diesmal zum Ziel?“, schwärmt er. Der Computer vermag nicht, das persönliche Aufeinandertreffen der Spieler zu verdrängen. „Den Computer nutzt man gerne mal zum Training, aber das ist langweilig, der macht ja keine Fehler — im Gegensatz zu den Kollegen. Und man kann auch miteinander reden.“ mj