Wülfrath Kita Düsseler Tor: Neuer Glanz

Wülfrath · . „Die Farben werden wir beibehalten, das sind wir Friedensreich Hundertwasser schuldig.“ Architekt Rainer Gebauer ist aktuell mit dem zweiten Bauabschnitt der Renovierung der Kita Düsseler Tor, im Volksmund Hundertwasser-Kindergarten genannt, beschäftigt.

Architekt Rainer Gebauer (l.) und Kirchbaumeister Manfred Hoffmann rechnen für die Sanierungsmaßnahmen mit einem Zeitraum von drei Monaten.

Foto: Tanja Bamme

„Das ist nach der Stadtkirche und dem Kirchplatz das Gebäude mit der größten Außenwirkung in Wülfrath“, hebt der Architekt die Bedeutung dieser Kita hervor. Der Träger, die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde, hat zu diesem Zweck rund 200 000 Euro bereitgestellt. Nachdem im vergangenen Jahr die beiden markanten Türme der Kita für 110 000 Euro renoviert wurden, stehen nun die Sanierung der gelben Fassade sowie das Herrichten der Spielflächen im großzügigen Außenbereich auf der Agenda. „Wir wollen in drei Monaten alles erledigt haben“, erläutert Rainer Gebauer den ambitionierten Plan.

Die großzügige Spielfläche wird auf modernen Stand gebracht

„Es hat immer wieder Hinweise gegeben, dass die Sicherheit im Außenbereich nicht mehr okay ist“, erklärt Kirchbaumeister Manfred Hoffmann. Nach 20 Jahren sei es notwendig, den Bereich gründlich zu überarbeiten. „Die Kinder behalten ihre Schaukel, das Schiff aus Holz und hölzerne Reitpferde“, sagt der Architekt. Diese Spielgeräte seien von Experten untersucht und als sicher eingestuft worden. Das Atrium mit Sitzstufen wird neu errichtet. Zudem wird es eine Bobbycar-Strecke geben und eine Matschfläche. Letztere wird natürlich „kein Teich, sondern eine Fläche mit geringer Wasserhöhe“, so Rainer Gebauer. Es wird praktisch eine große Pfütze angelegt, auf der die Kinder gefahrlos herumtoben können. Auf Wunsch der Erzieherinnen wiederum wird auch eine großzügige Rasenfläche angelegt.

Die Arbeiten sind recht aufwendig, ein Bagger schaufelt die Erdmassen stellenweise bis zu mehr als einem Meter Tiefe weg. Diese verschwinden in bereitgestellten Containern. „Der Sand muss ohnehin spätestens nach zwei Jahren komplett ausgetauscht werden, das ist eine gesetzliche Vorschrift“, erläutert Rainer Gebauer. Die ursprünglichen Pläne sind laut Manfred Hoffmann aus Kostengründen „etwas abgespeckt worden“, um die Sanierung der Fassade finanzieren zu können. Und: „Das Gebäude kann noch Überraschungen bereithalten“, sagt der Kirchbaumeister.

Die Kindertagesstätte Düsseler Tor, die im Jahr 2001 – ein Jahr nach dem Tod Hundertwassers – erbaut wurde, zeige nun „Mängel bei der Umsetzung der Pläne“. So ist zum Beispiel Feuchtigkeit ein Problem. „Wasser ist Gift für ein Gebäude“, weiß Manfred Hoffmann, der auch berichtet, dass immer wieder die Vermeidung von Schimmelbildung ein Thema war. Die gute Nachricht: „Die Grundstruktur des Gebäudes ist außerordentlich solide, das steht hier locker noch in 200 Jahren“, ist sich Rainer Gebauer sicher. Dies sei nicht zuletzt dem Wunsch Hundertwassers geschuldet, dass „seine“ Gebäude auch größere Pflanzen auf den Balkonen oder Dächern aushalten können müssen. „Dort können 20 Meter hohe Bäume stehen“, erklärt der Architekt.

Von den nun eingesetzten Mitteln sollen drei Viertel in das Gebäude investiert werden und ein Viertel in die Spielflächen im Außengelände. „Diese Investition ist ein klares Bekenntnis, dass die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde diese Kita weiterführen möchte“, sagt Manfred Hoffmann, der immer wieder mit den Kosten konfrontiert ist. Seine Gemeinde verfügt noch über zwei weitere Kitas, in der Ellenbeek und in Rohdenhaus. „Nach der Einführung des Kibiz ist die Finanzierung schwierig“, sagt der Kirchbaumeister. Er betont aber auch, dass die Stadt die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde in dieser Beziehung sehr gut unterstützt.

Nicht aus den Augen verloren haben die beiden einen weiteren Blickfang: Die mit Blattgold verzierte Kuppel könnte auch irgendwann einmal in Schuss gebracht werden. „Die Kuppel ist soweit in Ordnung, wird schon noch zehn oder 15 Jahre halten, aber man sieht schon, wo fehlerhafte Stellen sind“, so Gebauer. Die erste Vergoldung war übrigens von einem Sponsor finanziert worden, der bis zum heutigen Tag nicht namentlich genannt werden möchte. Manfred Hoffmann würde sich sehr freuen, wenn sich wieder ein Sponsor finden ließe.