Klinikverbund sucht Käufer fürs Krankenhaus-Gelände
Der bisherige Träger St. Antonius und St. Josef hat eine Projektgesellschaft mit der Vermarkung des Gebäudes und der Fläche beauftragt. Denkbar ist dort Wohnbebauung.
Neviges. Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef will das Nevigeser Krankenhaus samt Gelände so schnell wie möglich verkaufen. „Je schneller, desto besser“, sagt Wolfgang Peetz, Sprecher des Verbundes.
Im September war der als unwirtschaftlich angesehene Betrieb eingestellt worden. Die verbliebenen Patienten wurden ins Wuppertaler Petrus-Krankenhaus und in die Klinik St. Josef verlegt, die als Zentrum für Orthopädie und Rheumatologie um die Geriatrie erweitert wurde.
Mit der Vermarktung der Nevigeser Immobilie sowie des ebenfalls geschlossenen Schwelmer Krankenhauses hat der Klinikverbund eine Projektagentur aus Bad Neuenahr eingeschaltet, die Area Consult. Deren Geschäftsführer Ralph H. Orth sieht gute Chancen für den Nevigeser Standort. „Es gibt schon jetzt viele Interessenten“, sagt er. Einige wollten sich das Objekt anschauen, andere hätten schon Ideen „und planen einen Abriss“.
Für eine Entscheidung sei es jetzt aber noch zu früh, sagt Orth. Denn: „Wir haben mit der Projektentwicklung gerade erst begonnen.“ Daher könne noch nicht gesagt werden, in welche Richtung die Planung gehen werde. Man halte sich beide Optionen offen: Bauen im Bestand und Neubau. Berücksichtigt wird laut Orth zum einen, „den bestmöglichen Preis für den Eigentümer zu erzielen“. Zum anderen würden auch die Realisierungsmöglichkeiten im Umfeld einbezogen. Interessen von Anliegern und der Stadt habe man daher auch im Blick. Orth: „Das ist eine Frage der Abwägung.“
Dass das 120 Jahre alte Gebäude mit seinen versetzten Ebenen noch einmal für medizinische Zwecke oder eine Senioreneinrichtung genutzt wird, kann sich Peetz nicht vorstellen. „Ein anderer Betreiber hätte dieselben Probleme mit dem Brandschutz wie wir.“ Adelheid May, Sprecherin der Geschäftsführung des Klinikverbundes, hatte den Investitionsbedarf allein für den Fortbetrieb als geriatrisches Krankenhaus mit zwei bis drei Millionen Euro beziffert.
Für das Krankenhaus-Areal gibt es seit 2010 einen Bebauungsplan (Nr. 412.01 — Hospitalstraße), der Wohnbebauung zulässt. Mehr als 40 Wohneinheiten könnten geschaffen werden. Zur genauen Größe der nutzbaren Fläche konnten weder der Klinikverbund noch der beauftragte Vermarkter Angaben machen.