Kosten des Zeittunnel-Betriebs sind geringer als bislang diskutiert
Stadt errechnet jährliches Defizit in Höhe von rund 114 000 Euro.
Wülfrath. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Axel Effert (CDU). „Die CDU will den Zeittunnel kaputtsparen“, sagt Manfred Hoffmann (SPD). In diesem Spannungsbogen steht der Rat in der kommenden Woche: Kann der Zeittunnel gerettet werden? Scheitert an dieser Frage die Mehrheit für Haushalt 2014? Antworten darauf gab der Finanzausschuss am Mittwochabend nicht.
Dabei schien am Dienstag nach einer interfraktionellen Sitzung ein mehrheitsfähiger Kurs gefunden: Der Zeittunnel wird 2014 wieder geöffnet. Ein Arbeitskreis mit Ehrenamtlern, Stadtkulturbund und WüRG wird eingerichtet, um noch einmal zu verhandeln. Diskutiert wurde dieser Beschlussvorschlag im Ausschuss aber nicht. Das Thema wurde — zum Unmut der Zeittunnel-Helfer und anderer am Thema Interessierter — von der Tagesordnung genommen. Und trotzdem war das Thema in den Haushaltsberatungen gegenwärtig.
Spätestens, als beim Personaletat entdeckt wurde, dass die Stadt eine Kürzung von 30 000 Euro für das Produkt Zeittunnel anstrebt, rumorte es wieder. Vor allem in der SPD. „Ohne Leitungspersonal kann kein Museum geführt werden“, so Hoffmann. Sollte der Zeittunnel aber nicht wieder eröffnet werden, könne die SPD auch dem Haushalt 2014 nicht zustimmen.
Die CDU hingegen fordert ein komplettes Umdenken — auch in den Ansprüchen: „Wir müssen mit dem Träumen aufhören, jemand würde unsere Betriebskosten tragen. Wir müssen diese kreativ senken“, so Effert. Dies müsse aber der Arbeitskreis erarbeiten „ohne Vorgabe wie Personalkürzungen“, hält Hoffmann dagegen.
Für Frank Homberg (DLW) ist die Diskussion mittlerweile „unerträglich“. Alle Kompromisse „sind ein Sterben auf Raten“, sagt er.
Inzwischen hat die Stadt detailliert Kosten für den Zeittunnel aufgelistet. Demnach bringt der Tunnelbetrieb ein jährliches Defizit von 46 500 Euro. Bei Veranstaltungen wird ein Minus in der Größenordnung von 57 600 Euro gemacht, wobei dort allein Neben- und Gebäudekosten mit mehr als 41 000 Euro zu Buche schlagen. Demnach wäre das Gesamtdefizit mit rund 114 000 Euro deutlich niedriger als bisher kommuniziert. Zur Erinnerung: Die Stadt wollte einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 110 000 Euro, um selbst 65 000 Euro beizusteuern. TTR