Kriminalstatistik: Die Gewalt nimmt zu
Insgesamt ist die Zahl der Straftaten in Velbert gesunken. Sorge bereitet der Polizei aber der Anstieg der Gewaltdelikte.
Velbert. Das vorweg: Laut Polizei gehört Velbert zu den sichersten Städten im Kreis Mettmann. Mit Sorge beobachten die Beamten aber die Entwicklung der Fallzahlen im Bereich der Gewaltdelikte. Die sind 2012 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen — und zwar um 20 Prozent. Dies geht aus der Kriminalitätsstatistik hervor, die am Donnerstag von Ulrich Laaser, Leiter der Polizeiwache, und Manfred Paxa, Leiter des Kriminalkommissariats, vorgestellt wurde.
127 Fälle von gefährlicher Körperverletzung registrierte die Polizei im vergangenen Jahr. 2011 waren es 105. „Die Gewaltbereitschaft nimmt zu. Oft ist auch Alkohol mit im Spiel“, sagt Ulrich Laaser.
Insgesamt ist die Zahl der Straftaten aber zurückgegangen. 2011 wurden 5355 Delikte zur Anzeige gebracht, 2012 lediglich 5218. Aussagekräftiger als die absoluten Zahlen ist aber die Kriminalitätshäufigkeitsziffer, also die Zahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner. „Und was das angeht, steht Velbert sehr gut da“, sagt Paxa. Zum Vergleich: Velbert hat den Wert 6244, Hilden liegt bei 8300 und Monheim bei 7823.
Besonders stolz ist die Polizei auf ihre Aufklärungsquote, die in Velbert bei 54,2 Prozent liegt (kreisweit betrug die Quote 2012 49,1 Prozent, landesweit 49,1 Prozent). Genaue Gründe, warum die Ermittler gerade in Velbert so erfolgreich sind, gibt es nicht. „Das kann auch strukturelle Gründe haben und ist abhängig von der Art der Straftaten“, sagt Paxa.
Fast aufgeklärt hat die Polizei auch die Einbruchsserie in Arztpraxen im vergangenen Jahr. „Wir warten noch auf Ergebnisse von DNA—Untersuchungen. Aber es zeichnet sich ab, dass es sich um jugendliche Täter handelt“, sagt der Kriminalhauptkommissar. Einzelheiten wollte er aber noch nicht nennen.
Erfreulich stimmt die Polizei die Entwicklung der Fallzahlen im Bereich der Wohnungseinbrüche. Wurden im Jahr 2011 noch 223 Einbrüche registriert, so waren es im vergangenen Jahr nur noch 182 — das ist eine Abnahme um 18,4 Prozent. „Dies liegt zum einen an der stärkeren Ermittlungsarbeit der Polizei, zum anderen aber auch an der Bereitschaft der Bürger, ihre Wohnungen und Häuser besser zu sichern“, sagt Laaser.
Auch die Zahl der Taschendiebstähle ist zurückgegangen. 2011 waren es 128, 2012 nur noch 90 Fälle. Laaser: „Wir konnten viele Straftaten im Vorfeld vermeiden, weil wir von Bürgern auf verdächtige Personen aufmerksam gemacht worden sind.“