Kultur soll Menschen in die Kirche locken
Am Wochenende wurde das Projekt in dem Gotteshaus in der Ellenbeek eröffnet.
Wülfrath. Die Kirche in der Ellenbeek hat sich gewandelt. Eine Bühne erhebt sich nun im Altarraum und Bilder schmücken die schlichten Wände. „Sie fokussieren, schaffen Atmosphäre, fordern die Sinne und laden die Augen zum Verweilen ein“, sagte Pfarrer Thomas Rehrmann zu Beginn seines Gottesdienstes. Unterstützt vom Chor und der Gemeinde eröffnete er feierlich die neue Kulturkirche. Sie soll die Menschen miteinander verbinden.
Pfarrer Thomas Rehrmann
„Wir möchten Kunst einen Raum geben und gleichzeitig dieses Haus neu beleben. Vielleicht können wir sogar einige Besucher wieder für Kirche begeistern“, betonte Rehrmann. Gottesdienste sollen in dem großen Saal auch künftig einen festen Platz haben, doch sie sollen literarische und künstlerische Werke miteinbeziehen und sie in einen Kontext mit biblischen Inhalten bringen.
Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Theater ergänzen das liturgische Angebot. „Das Haus ist offen für bekannte und unbekannte Künstler, die sich hier präsentieren möchten. Die jeweiligen Werke müssen natürlich in den Kirchenraum passen“, betonte Thomas Rehrmann. Er plant beispielsweise ein Kunstprojekt mit Flüchtlingen aus Wülfrath und widmete die Eröffnungskollekte dieser Idee.
Die erste Ausstellung gestaltete die Wülfratherin Brigitte Butzek mit ihren Bildern. Der Raum hat sie auf den ersten Blick begeistert. „Es ist ein ganz warmes Gefühl in mir, weil ich so glücklich bin. Hier sehe ich in ganz viele vertraute Gesichter und bin sehr dankbar dafür, meine Malerei in meiner Heimat zeigen zu können.“
Erdige Töne bestimmen ihre abstrakten Werke, doch dazwischen leuchtet kräftiges Rot und intensives Blau. Reliefartige Strukturen scheinen dem Betrachter entgegen zu treten. „Sie sollen Freude und Energie ausdrücken“, sagte sie.
Sie sieht die Kulturkirche als ein Konzept mit Zukunft. „Der Saal ist wunderbar und bietet ganz viele Möglichkeiten — vor allem für junge Menschen. Das finde ich großartig.“ In seiner neuen Funktion soll er Menschen anregen, miteinander ins Gespräch zu kommen.