Landjugend zieht mit der Erntekrone ins Bürgerhaus
Im Historischen Bürgerhaus Langenberg hatte der landwirtschaftliche Nachwuchs ein tolles Programm mit großer Tombola auf die Beine gestellt.
Neviges/Langenberg. Zum zweiten Mal hat die Landjugend Neviges ihr traditionelles Erntedankfest im Historischen Bürgerhaus Langenberg gefeiert. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr durfte dieses Mal die Erntekrone auf die Bühne. „Wir haben die Ähren mit Unmengen eines Flammschutzmittels behandelt. Die Feuerwehr sagte: ‘Das ist alles 1a, alles super´“, freute sich Markus Diers. „Das Zeug war ziemlich teuer, soll aber drei Jahre halten.“ Was das Mittel nicht hielt, waren die Körner. Der Weizen rieselte munter auf das Parkett.
Der Pressesprecher der Landjugend hatte sofort den Besen griffbereit, nach dem die starken Männer die Krone von der Bühne getragen hatte. Der verschärfte Brandschutz im Bürgerhaus stellte den landwirtschaftlichen Nachwuchs vor Herausforderungen. Die floralen Dekorationen im großen Saal aus Kürbis, Gladiolen und vor allem Mais mussten tagesfrisch geschnitten sein und im Wasser stehen. Alte Milchkannen waren das passende Gefäß dazu. Die Gestaltung der Freitreppe des Bürgerhauses mit den Strohballen wurde von den Verantwortlichen der KVBV erst genehmigt, nachdem das Stroh triefend nass durchfeuchtet wurde.
Ein bisschen trauert die Landjugend der alten Nevigeser Stadthalle nach. „Da war das nicht so streng mit Brandschutz, dafür haben wir jedes Jahr erst einmal den Vorhang und das Parkett repariert, in dem wir mit der Flex reingeschnitten haben, damit das Holz eben lag“, erinnert sich Markus Diers an vergangene Zeiten.
Geblieben ist der Ablauf der Traditionsveranstaltung, die mit der Jagdhornbläsergruppe des Hegerings Neviges-Hardenberg eröffnet wurden. Die Akustik des Bürgerhauses ließ die Hörner besonders eindrucksvoll wirken. Lars Kampmann begrüßte die Besucher, seine Schwester Laura trug das Erntegedicht vor.
Bevor das Programm richtig losging, gab es einen Rückblick auf die Aktivitäten im vergangenen Jahr. Die waren vielfältig: Fahrten nach Berlin und an die Nordsee, Weihnachten und Karneval wurden gefeiert, man fuhr auf Wasserskiern über die Baggerseen in Langenfeld oder sprang in einer Trampolinhalle in Duisburg. Scheunenfeste wurde organisiert und besucht, beim Fußballturnier der Rheinischen Landjugend mussten sich die Nevigeser mit Platz 2 begnügen.
Ein bisschen ärgerte sich Markus Diers, dass diesmal rund 100 Plätze frei bleiben: „Ein ehemaliges Landjugendmitglied feiert seinen 50. Geburtstag, zwei Hochzeiten kommen dazu, deshalb sind wir leider in diesem Jahr nicht ausverkauft.“ Dafür konnten sich die Besucher über eine besonders üppig ausgestattete Tombola mit 1000 Preisen freuen. Neben landwirtschaftlichen Produkten wie Eiern, Kartoffeln, selbst gemachten Nudeln aus dem Hofladen, Fachliteratur („Vom Kalb zur Milchkuh“) lockten als Hauptpreise eine Akku-Heckenschere und eine Motorsäge. Wer ganz viel Glück hatte, der konnte seinen Gewinn gleich mit einer Schubkarre nach Hause fahren.
Wie immer war das Programm selbst gemacht: Neben den Damen unterhielten die Herren mit einer Tanzvorführung. „Das ging ganz schnell, innerhalb von vier Tagen war alles einstudiert“, wunderte sich Markus Diers. Mit viel Beifall bedacht wurde die Theateraufführung „Gustl´s größter Fall“ bedacht, selbstverständlich ging es dabei auch um Landwirtschaft. Nach dem Programm spielte die Band „Up to date“ zum Tanzen auf.