Lila Luftballon wird 30 Jahre alt
Die 1985 von einer Elterinitiative an der Krahnheide gegründete Kita feiert Geburtstag.
Jubiläum in der Siedlung Auf dem Pöthen: In diesen Tagen feiert die Kindertagesstätte Lila Luftballon 30. Geburtstag. Mangels Alternativen hatte sich 1985 eine Elterninitiative formiert, um die Kinderbetreuung selbst in die Hand zu nehmen.
Der nächste öffentliche Kindergarten war weit weg; das war aber nicht der einzige Grund für die Eltern, aktiv zu werden. Auch mit den Öffnungszeiten der konventionellen Kitas, die häufig schon um zwölf Uhr schlossen, war man nicht glücklich, suchte eine Betreuung über die Mittagszeit hinaus.
„Einige Eltern wollten außerdem ihre Kinder nicht in Einrichtungen kirchlicher oder kommunaler Trägerschaft schicken, sondern in eine kleine, behütete Gruppe“, weiß Nicole Rosenberger, heute Leiterin der Kita. Dass man sehr persönlich auf jedes einzelne Kind eingehen könne, sei bis heute ein großer Vorteil der Einrichtung.
So wurde 1985 der Trägerverein „Kindergruppe Lila Luftballon e.V.“ gegründet, der als Standort des Kindergartens ein Einfamilienhaus an der Krahnheide anmietete. Das musste zunächst mit viel Einsatz der Eltern umgebaut werden: Brandschutzauflagen waren zu erfüllen, kindgerechte Sanitäranlagen einzubauen, die Einrichtung zu beschaffen.
Begonnen hatte man mit zwölf Kindern und zwei Erzieherinnen: „Die Kleinen konnten bis 14 Uhr bleiben und bekamen außerdem ein Mittagessen“, berichtet Rosenberger. Fürs Kochen sorgten reihum die Eltern, die sich auch um Haus und Garten kümmerten: „Das hat sich bis heute nicht geändert“, so die Kita-Leiterin. Viele Eltern schätzten auch den Standort der Kita in der ruhigen Wohnlage: „Wir kommen viel nach draußen, sind außerdem ganz schnell im Grünen.“
Die Nachbarn seien zu Anfang sehr skeptisch gewesen, hätten das Projekt zunächst kritisch beäugt, doch das Verhältnis zu den Nachbarn sei seit vielen Jahren außerordentlich gut.
Die Elternbeiträge seien übrigens die gleichen wie bei Kitas in öffentlicher Trägerschaft, betont Rosenberger. Als anerkannte Einrichtung werde man genau wie andere Träger von der Stadt bezuschusst. Es falle lediglich ein kleiner Obolus für das Mittagessen und den Mitgliedsbeitrag im Trägerverein an.