Lintorf: Vodafone-Campus in Planung
Kontakte zu Ministern von Land und Bund sollen die geforderte Anbindung des Vodafone-Campus’ an die Autobahn voranbringen.
Lintorf. Wenn Ende April mit großem Tamtam der erste Spatenstich für den Lückenschluss der A44 vollzogen wird, soll auch der Boden für ein weiteres großes Verkehrsprojekt bereitet werden: den Autobahnanschluss des geplanten Vodafone-Campus’ im Lintorfer Norden an die A524.
Der Landtagsabgeordnete Wilhelm Droste (CDU) will den Aufmarsch des Bundes- und des Landesverkehrsministers beim Spatenstich nutzen, um beide zur Unterstützung des Vorhabens zu gewinnen.
In Schreiben an Peter Ramsauer (CSU) und Lutz Lienenkämper (CDU) hat Droste den Verkehrsministern inzwischen die Dringlichkeit des Autobahnanschlusses geschildert und um deren Vermittlung gebeten. Bereits 2008 hat Vodafone Deutschland entschieden, den Konzernstandort in Ratingen und Düsseldorf langfristig anzusiedeln.
Für die Region ergibt sich daraus die Chance, den Weltkonzern mit 1000 Arbeitsplätzen dauerhaft an sich zu binden. Bereits bei den Gesprächen im Vorfeld hatte Vodafone für den Standort Lintorf auf die Bedeutung des Anschlusses an die A524 hingewiesen.
Der Masterplan für den 16Hektar großen Vodafone-Campus im Lintorfer Norden sieht in der ersten Bauphase bis 2012 die Ansiedlung von 2000 bis 2500 Arbeitsplätzen vor - Investitionsvolumen: 300 Millionen Euro. Wegen der engen Zeitvorgaben kann das Gelände nur über die bestehenden innerstädtischen Straßen erschlossen werden.
Das würde vor allem in den Morgen- und Nachmittagsstunden jedoch eine erhebliche Zunahme der Fahrzeuge auf den Hauptstraßen im Lintorfer Norden (Rehhecke, Brandsheide, Breitscheider- und Lintorfer Weg) bedeuten.
Wegen der umständlichen Wegführung zum Campus und der begrenzten Kapazität der Straßen kann das nach Ansicht von Verkehrsexperten jedoch keine Dauerlösung sein. "Der Autobahnanschluss ist nicht Voraussetzung für den Bau des Campus’, er wäre aber ein großer Vorteil", erklärte Vodafone-Sprecher Bernd Hoffmann.
Nach Informationen unserer Redaktion plant Vodafone jedoch, den Campus in weiteren Bauabschnitten zu vergrößern und auf bis zu 6000 Arbeitsplätze auszubauen. Das Hauptproblem bei einem Autobahnanschluss: die Zuständigkeit.
Sie liegt beim Bundesverkehrsminister. Deswegen soll Peter Ramsauer beim A44-Spatenstich direkt mit dem Anliegen konfrontiert werden. Dabei reicht die Begründung "Anbindung eines Gewerbegebiets" für die Errichtung eines Anschlusses nicht aus.
Der Hebel muss bei den Stichworten "Verkehrsströme" und "Sicherheit" angesetzt werden. Und schließlich ist noch eine ganz entscheidende Frage zu klären: Wer trägt die Kosten für einen solchen Autobahnanschluss? Droste hofft, dass Land und Bund den geplanten Standort fördern und mithelfen, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen.