Löffel-Ring und Osterschmuck
Am neuen Standort muss sich der Hobbymarkt erst noch einspielen. Die Vielfalt aber bleibt.
Wülfrath. Sorgfältig prüft Heide Springer den kleinen Kaffeelöffel in ihrer Hand. Ihre Finger gleiten über das Rosenmuster, dann schüttelt sie den Kopf. „Das Muster wäre optimal, aber der Löffel ist leider nur aus Blech“, sagt sie: „Da könnte man sonst gut einen Ring draus machen.“ Beim Hobbymarkt in der Hauptschule Wolverothe hat sie viele Beispiele dafür ausliegen.
Aus Kaffeelöffeln, Zuckerzangen und Gabelstielen formt und fertigt die gelernte Goldschmiedin Heide Springer Anhänger und Ringe, die nur noch bei genauerem Hinsehen als Küchenutensilien zu erkennen sind. Auch Elke Lausberg aus Mettmann hat vor einiger Zeit die Kunstwerke von Heide Springer schätzen gelernt. „Ich habe mir einen Ring und einen Anhänger gekauft“, sagt sie und präsentiert den bearbeiteten Mokkalöffel an ihrem Finger. Aus einer Schublade hat sie der Hobby-Bastlerin nun neues Material mitgebracht. „Ich hatte noch so viel Besteck, das ich nicht unbenutzt herumliegen lassen wollte.“
Mit geübtem Auge trennt Heide Springer die Spreu vom Weizen, manche Stiele sind zu breit, um daraus Ringe zu machen, bei anderen ist das Material nicht biegsam genug. Nur ein Drittel kann für Ringe und Anhänger verwendet werden, der Rest muss weiter ein Schubladen-Dasein fristen.
Auch andere Anbieter präsentieren beim Hobbymarkt ihre selbst gefertigten Schmuckstücke. Auch selbst genähte Patchwork-Artikel, Kinderschuhe aus Leder oder Ostergestecke sind zu finden. Das Sortiment der 40 Aussteller ist auch beim 54. Hobbymarkt bunt und abwechslungsreich. „Wir haben etwa genauso viele Aussteller wie in der Stadthalle“, zieht Organisatorin Gisela Korr ein positives Fazit über den Umzug in die Hauptschule Wolverothe, in der auch früher schon Hobbymärkte stattfanden.
Eine geeignete Alternative zu der Schule gab es nicht. „Entweder waren die Räumlichkeiten zu klein oder zu weit weg“, so Gisela Korr, die den Hobbymarkt seit März 2010 organisiert. Doch ohne Probleme lief der Umzug nicht ab. „Die Treppen hier im Gebäude sind natürlich nicht für jeden geeignet“, sagt Gisela Korr. Der Besuch der Ausstellungsräume in der oberen Etage fiel daher gerade älteren Leuten schwer.
Andere Aussteller beklagen einen Besucherrückgang, der auch mit der schlechten Beschilderung zu tun habe. Selbst Aussteller hätten Schwierigkeiten gehabt, die Schule zu finden. „Das muss sich hier natürlich noch einspielen“, sagt auch Heide Springer, die 25 Jahre lang die Veranstaltung organisiert hatte: „Viele kennen die Schule nicht und müssen sich durchfragen. Der neue Ort muss auch in der Bevölkerung erst publik werden.“ Dennoch sei der Hobbymarkt gut besucht — wenn auch kein Vergleich mit der Stadthalle.