Hilfsaktion für Japan-Opfer
Die Wülfratherin Ineke Koch organisiert Unterstützung für die Betroffenen.
Wülfrath. Die rote Sonne der Japan-Flagge strahlt heute Abend in der Fliethe: Wenn die ersten Handball-Damen und -Herren des TBW sich vor ihren Meisterschaftsspielen aufwärmen und anschwitzen, tragen sie besondere T-Shirts der Organisation „Give Hope“. Initiiert hat das Ineke Koch. Die Wülfratherin macht so nicht nur auf das Drama in Japan aufmerksam, sie sammelt auch Spenden für verschiedene Hilfsprojekte auf der asiatischen Insel.
„Japan — In Gedanken sind wir bei Euch“ heißt eine Gruppe im sozialen Netzwerk Facebook. Im März war die 32-Jährige ihr beigetreten. Darüber hat sie den „Give Hope“-Link. „Ich habe mir ein T-Shirt bestellt. 15 Euro kostet das, zwölf Euro gehen in ein Hilfsprojekt“, sagt sie. Dass dieser Kauf per Klick auch in ihr mehr als nur Betroffenheit auslöste, wusste sie in dem Moment nicht. Aber am Morgen danach. „Unter der Dusche hat’s Klick gemacht: Ich hatte das Gefühl, einfach auch etwas machen zu müssen“, sagt Ineke Koch.
Die gelernte Restaurantfachfrau, die heute in einer Düsseldorfer Werbeagentur arbeitet, hat sich kurzerhand auf die Suche gemacht und ist im Internet auf die „Aktion Deutschland hilft“ gestoßen — ein Portal, über das Hilfsaktionen im Netz initiiert werden können. Malteser und Johannitern gehören beispielsweise zu den Partnern. Wer diese Seite aufruft, entdeckt die Aktion der Wülfratherin ganz oben auf der Liste. Mehr als 700 Euro hat sie schon gesammelt. An diesem Wochenende soll noch mehr dazu kommen.
Sie sei schon einer Person, die sozial eingestellt ist. Zu spenden gehöre für sie dazu. Das Ausmaß der Katastrophe habe sie aber nicht nur betroffen gemacht, „sondern beinah schon sprachlos. Das liegt vielleicht daran, dass nicht abzusehen ist, welche Folgen beispielsweise die Zerstörungen in den Kernkraftwerken tatsächlich haben werden“, sagt sie im WZ-Gespräch.
Mit der ersten Damenmannschaft des Turnerbundes ist Ineke Koch schon lange befreundet. Als sie von ihren Aktionen erzählt hat, „haben die Mädels spontan zugesagt“. Sie laufen in den T-Shirts auf und werben so für Kochs Initiativen. Die Mettmanner Firma WI-KO Trading hat sie finanziert. „Die Herrenmannschaft hat das Sponsoring sogar selbst übernommen“, freut sie sich. Insgesamt laufen 52 Wülfrather Handballer — morgen auch die 2. Damen in Wermelskirchen — vor den Spielen in den weißen Shirts auf, was mehr als 500 Euro in die Projekte von „Give Hope“ spült. Parallel läuft Ineke Koch mit der Sammelbüchse durch die Zuschauerreihen. Sie tut’s mit Freude, „weil Helfen auch Spaß macht“.
Bis zum 24. Juni ist ihre Aktion noch im Internet zu finden. 1000 Euro will sie bis dahin sammeln.