„Umzug für HKS zumutbar“

Esther Kanschat: Schul-Verlegung ermöglicht, dass keine Einrichtung schließen muss.

Neviges. Eine Aufwertung des Bildungsstandorts Neviges — das wäre aus Sicht der Gesamtschulinitiative dadurch erreicht, würde eine zweite kommunale Gesamtschule in der heutigen Hardenberg-Hauptschule realisiert. An diesem Ziel hält die Initiative fest. Wie das zum Schuljahr 2012/2013 umgesetzt werden könnte, skizzierte die Initiative vor der Presse. Eine zentrale Rolle der Überlegungen kommt dabei der Heinrich-Kölver-Realschule (HKS) in Tönisheide zu. Diese müsste nach Vorstellungen der Gesamtschul-Befürworter nach Velbert-Mitte umziehen.

Rund 100 Schüler mussten bei der Anmeldung im Februar an den Gesamtschulen abgelehnt werden. Für Esther Kanschat, Fraktionsvorsitzende der Grünen, ein klares Indiz dafür, dass der Elternwille für eine weitere städtische Gesamtschule spricht. Der Problem: Eine neu zu gründende Gesamtschule muss mindestens vierzügig sein. Mit einen Kniff will die Gesamtschulinitiative das erreichen. Jan Lichtwitz, schulpolitischer Sprecher der SPD: „Die sechszügige Gesamtschule Mitte wird fünfzügig.“ Damit hätte man mit Neuanmeldungen die nötige Stärke.

Die neue Gesamtschule soll nach dem Willen der Initiative in Neviges an der Hardenberg-Schule etabliert werden. „Mit dieser Einrichtung hätte Neviges nicht nur eine Haupt- und Realschule sondern auch Raum für gymnasiale Schüler und somit auch für das Abitur, was ein Meilenstein für den Stadtteil wäre“, sagt Matthias Gohr, Sprecher der Initiative.

Um die vom Gesetzgeber geforderte Oberstufe darstellen zu können, soll nach Willen der Gesamtschulinitiative die Kölver-Realschule ihren Standort in Tönisheide aufgeben und in das neue Schulgebäude an der Grünstraße umziehen. So müsse keine Schule geschlossen werden, befand Kanschat, „es muss nur einer Schule ein Umzug zugemutet werden. Das sollte uns der Elternwille wert sein.“ Außerdem, fügte sie hinzu, werde man dankbar sein, wenn das „zig Millionen teure neue Hauptschulgebäude eine weitere Nutzung erhält“. Eine Alternative, die Hardenbergschule auszubauen, ist in Zeiten des Nothaushalts zurzeit nicht darstellbar.

Gegenüber der WZ reagiert Peter Gembach, Leiter der HKS, ablehnend auf solche Gedankenspiele: „Unsinn. So ein Quatsch.“ Man könne doch nicht ehrlich glauben, dass eine komplette Schulgemeinde so ohne weiteres umziehen kann. So eine Schulgemeinde ist auch ortsgebunden.“

Am 13. April tagt um 17 Uhr der Schulausschuss. Dann soll auch das Thema Gesamtschule wieder auf der Tagesordnung stehen.