„Lokale Händler sollten sich online zusammenschließen“
Der Bundestagsabgeordnete Peter Beyer (CDU) fordert, der Einzelhandel müsse sich auf seine Stärken besinnen.
Wülfrath. Peter Beyer ist besorgt. Längst habe der Abgesang der Innenstädte auch in Wülfrath, Heiligenhaus, Ratingen und Velbert begonnen, stellt jetzt der CDU-Bundestagsabgeordnete fest, der im zu Ende gegangenen Jahr mehrere Male mit örtlichen Vertretern der Werbegemeinschaften und des Citymanagements der Stadt zusammensaß.
Vor Kurzem war das Thema Inhalt der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Kommunalpolitik des Deutschen Bundestages. Referent war Franz-Reinhard Habbel, Beigeordneter des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. Oft sei es in den Gesprächen mit den Vertretern in der Heimat um die Sorge des Verlusts des örtlichen Handels durch die Konkurrenz im Netz gegangen, erklärt er. Beyers Gesprächspartner Habbel bekräftigte, dass der Handel in den Innenstädten eine Zukunft habe, auch wenn der Online-Handel derzeit alle Grenzen sprenge.
Für Beyer wird es deshalb umso wichtiger, dass die Politik und die Stadtverwaltungen für die nötige Infrastruktur sorgen, damit Händler beispielsweise W-Lan anbieten und Kunden dieses nutzen können. Auch das Thema Parkplatz-Management trage zur Stärkung des Einzelhandels bei. Gleiches gilt für einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr.
Wichtig sei die Frage, inwieweit der Online-Handel die Attraktivität der Innenstädte tatsächlich gefährde. Digitalisierung, demografischer Wandel, verändertes Konsumentenverhalten, das seien die Herausforderungen, vor denen gerade kleinere Händler stehen würden. Tatkräftige Unterstützung fordert der Christdemokrat deshalb vom Bund.
Peter Beyer (CDU)
Er stellt fest: „Die richtigen Rahmenbedingungen müssen jetzt gesetzt werden. Beispielsweise mit Förderungsprogrammen konkret für die Stärkung des Einzelhandels.“ Beyer betont, dass sich die Politik dringend den Ladenöffnungszeiten annehmen müsse. Es sei sinnvoll, die Regelungen zum Ladenschluss zu ändern und komplett in die Verantwortung der Kommunen zu übertragen, um flexibler agieren zu können. Hier sieht er das Land gefordert.
Darüber hinaus hält Peter Beyer Einzelhandels-Kooperationen für wichtig. Vorstellbar seien beispielsweise Online-Zusammenschlüsse lokaler Händler — vor allem, wenn man davon ausgehe, dass es eine Differenzierung zwischen Online-Handel und stationärem Einzelhandel künftig nicht mehr geben werde.
Der Handel in den Innenstädten wird nach der Überzeugung des Bundestagsabgeordneten zukünftig von vielen Faktoren geprägt sein. Neben der Erreichbarkeit muss es ein Ort der Begegnung und Abwechslung sein. Einzelhandel, stellt Beyer fest, sei das Herz der Innenstädte, welches vitale Adern benötige. tws