Luise-von-der-Heyden-Heim: Neutraler Vermittler gesucht

Der Streit zwischen Heimleitung und Ehrenamtlern im Haus Luise-von-der-Heyden ist festgefahren.

Foto: D. Janicki

Wülfrath. Helfen, füttern, spielen, singen, malen, mit Rollstuhlfahrern spazierenfahren, reden oder einfach mal zuhören: Was die ehrenamtlichen Kräfte im Alten- und Pflegeheim Luise-von-der-Heyden jahrelang geleistet haben, ist unstrittig. Das erkannt auch der Träger, die Bergische Diakonie Aprath, lobend an. Trotzdem kam es im September zum Knall: Alle 22 legten ihre Arbeit nieder.

Hintergrund ist der Streit der 22 mit der Leitung des Heims, deren Verhalten gegenüber anderen hauptamtlichen Mitarbeitern sie nicht tolerieren. Doch die Auseinandersetzung ist festgefahren: Es bewegt sich kaum etwas, es gibt keine Gespräche zwischen den Fronten. Nun haben die Ehrenamtlichen einen möglichen Ausweg ins Spiel gebracht: „Wir würden es begrüßen, wenn ein neutraler Vermittler mit allen spricht und wir eventuell eine Lösung anstreben könnten“, heißt es in einer Erklärung der Ehrenamtlichen.

Die ehrenamtlich tätigen Damen wollten mit ihrer Arbeitsniederlegung ein Zeichen setzen. Sie wissen aber auch, dass dieser Schritt die Falschen trifft, nämlich die Bewohner des Hauses. Viele der älteren Menschen, die dort untergebracht sind, leiden an Demenz und an anderen Leiden. Um ihnen mehr Lebensqualität zu schenken, haben die Helfer in den vergangenen Jahren viel Zeit mit ihnen verbracht, haben erzählt, gesungen, gebastelt — individuell auf die Verfassung der Bewohner eingehend. Doch der Streit mit der Hausleitung eskalierte.

Die Damen berichten davon, dass jetzt wohl auch Angehörige der Senioren ihren Protest gegenüber der Heimleitung geäußert haben. Den möglichen Vermittler würde auch Pfarrer Jörg Hohlweger, theologischer Vorstand der Bergischen Diakonie Aprath, begrüßen. Er selbst sei nicht neutral, habe als Vorgesetzter eine Fürsorgeverantwortung, doch einen Vermittler will auch er nicht ausschließen. „Das wäre eine gute Lösung, der wir uns nicht verschließen, damit die Ehrenamtlichen und die Leitung wieder ins Gespräch kommen“, sagte er.

Auch wenn es arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen mit Angestellten gebe, zu der er aus Datenschutzgründen natürlich nichts sage, wolle die Diakonie künftig nicht auf die hervorragende Arbeit der ehrenamtlichen Kräfte verzichten. Die engagierten Damen suchen nun eine neutrale Person, die eventuell vermitteln könne. Dabei fielen vor allem zwei Namen: die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese und Bürgermeisterin Claudia Panke. Dazu sollen in den nächsten Tagen Gespräche stattfinden.