Mängel per Mausklick melden
Die SPD schlägt ein Beschwerdesystem vor — in Monheim klappt das bereits sehr gut.
Wülfrath. Diese wilde Kippe ist immer wieder ein Ärgernis: Direkt neben dem Panorama-Radweg im Bereich des ehemaligen Bahnhofs haben Unbekannte Unrat und Müll abgelegt. Auch das sorgt für Unmut: Das Straßengrün wuchert an einigen Stellen derart, dass die Sicht von Verkehrsteilnehmern stark eingeschränkt wird.
Wer solche Missstände entdeckt, weiß nicht sofort, wen er in der Stadtverwaltung auf die Situation aufmerksam machen kann. Nun regt SPD-Ratsherr Axel C. Welp eine zentrale Anlaufstelle für Bürgerhinweise an: einen „Mängelmelder“ im Internet.
Welp ist durch einen Bericht über das Projekt „Mängelmelder“ in Offenbach interessiert worden. Dabei muss man gar nicht ins Hessische schauen. Auch im Süden des Kreises, in Monheim, feiern die „Mängelmelder“ bereits Erfolge. Die Idee ist denkbar simpel: Online kann der Bürger auf der Homepage der Stadt seinen Hinweis geben und auf einem virtuellen Stadtplan konkret lokalisieren. „Das kann man zum Beispiel direkt mit seinem Smartphone machen“, so Welp. In Offenbach gibt es sogar eine „Mängel-App“.
Doch es bleibt nicht bei dem Hinweis. Zum Konzept gehört auch eine Ampel: An dieser kann der Bürger ablesen, wie der Stand der Bearbeitung ist. Welp: „Rot markiert den neu gemeldeten Mangel, Gelb bedeutet in Bearbeitung durch die Stadtverwaltung, Grün zeigt, das Problem ist beseitigt.“
In Monheim wird der „Mängelmelder“ rege genutzt — wie ein Blick auf die Homepage der Stadt beweist: Kinder gefährdende Pflanzen auf einem Spielplatz, eine kaputte Bank an einer Haltestelle, ein abgerissener Mülleimer, desolate Fahrbahnen — die Monheimer weisen konkret auf Missstände hin.
Aus Sicht von Axel Welp sollte der „Mängelmelder“ auch in Wülfrath eingeführt werden. „So binden wir die Leute ein. Jeder kann aktiv werden“, sagt er. Wichtig sei aber, dass der Bürger, der sich einbringt, auch kontrollieren kann, dass sein Hinweis ernst genommen und bearbeitet wird. „Das gibt ein neues Miteinander“, ist er sich sicher. Daher habe er Bürgermeisterin Claudia Panke gebeten, zu prüfen, „ob, insbesondere auch unter finanziellen Aspekten, die Einrichtung eines Mängelmelders für unsere Stadt von Vorteil sein könnte“, sagt Welp.
„Das hört sich wirklich interessant an. Ich könnte mir das gut vorstellen“, reagierte gestern Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider durchaus positiv auf Welps Vorstoß. „Da muss man natürlich schauen, wie das mit dem Wülfrather Internetauftritt zu bewerkstelligen ist“, merkt er an. Schneider: „Aber grundsätzlich sollte das geprüft werden."