Markt: Kein Wechsel des Betreibers vor Oktober

Die Stadt räumt ein, dass sie das Verfahren zur Festsetzung neu starten muss.

Foto: Bahrmann

Neviges. Eigentlich sollte die Werbegemeinschaft Neviges nach dem Willen der Stadtverwaltung ab morgen und für die nächsten beiden Jahren Betreiber des Wochenmarktes in der Fußgängerzone werden, doch daraus wird vorerst nichts. Ein Mitbewerber hatte — wie berichtet — gegen die Neufestsetzung der Velberter Märkte geklagt und vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf damit zumindest für eine Verzögerung der Umsetzung des Beschlusses gesorgt — bis zur Entscheidung der Richter in der Hauptsache, so die Lesart der Stadtverwaltung am Gründonnerstag. Doch gestern erklärte Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach auf Anfrage der WZ: „Wir gehen heute davon aus, dass das Verwaltungsgericht auch in der Hauptsache die Markfestsetzung als unzulässig beanstanden wird.“

Die Verwaltung suchte nach einer Übergangslösung zur Sicherstellung der Wochenmärkte. Die ist nun gefunden: „Danach betreibt befristet bis zum 30. September Frank Peglau die Märkte in Velbert-Mitte Am Berg und im Zentrum sowie in Velbert Langenberg und den Wochenmarkt in Velbert-Neviges die Deutsche Marktgilde eG. Parallel bereitet die Verwaltung intern ein Verfahren für die endgültige Marktfestsetzung vor“, teilte die Stadtverwaltung mit.

Die SPD-Ratsfraktion ist sehr unzufrieden mit den Verfahren zur Marktvergabe. „Vor zwei Jahren wurde die Marktvergabe ja erfolgreich durch den Anbieter Marktgilde beklagt, die Verwaltung und auch der Bürgermeister haben immer wieder die Schuld an dem Desaster auch der Politik zugeschoben. Nun habe Bürgermeister Dirk Lukrafka (CDU) das Verfahren völlig ohne Beteiligung der Politik an sich gezogen, um angeblich die Rechtssicherheit zu erhöhen. Doch das gewählte Verfahren sei wieder nicht rechtssicher, die Vergabe wird wieder beklagt, kritisieren die Sozialdemokraten.

„Diese Tatsachen erwecken den Eindruck, dass die Verwaltung nicht professionell handelt“, stellt der SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Hübinger fest. „Ich werde daher Einblick in sämtliche Akten zur Vergabe nehmen und mir selbst einen Eindruck verschaffen, andere Städte können ja eine Marktvergabe auch rechtssicher durchführen.“ HBA