Marktleute und Kirche gegen Provisorium
Anstatt den Wochenmarkt übergangsweise auf den Platz Am Offers zu verlagern, bevorzugen Händler und Presbyterium den Ratshausplatz.
Velbert. Wenig Gegenliebe fand bisher die provisorische Umrüstung des Platzes Am Offers für den Wochenmarkt. Um auszuloten, wie die direkt Betroffenen über Umsiedlung des Marktes und die Zukunft des Platzes denken, hatten die Grünen jetzt Marktbeschicker, Presbyter der Kirchengemeinde und TBV-Chef Ralph Güther zum Gespräch gebeten. Am Ende der Diskussion stand die Frage, ob es nicht auch ohne das Provisorium geht.
Weil am Forum das neue Marktzentrum errichtet werden soll, die Wochenmarktbeschicker mangels Kunden dort zudem keine Zukunft sehen, sollen sie mit Jahresbeginn zum Platz Am Offers umziehen. Dazu müssen zunächst Bäume und Laternen auf dem Areal verschwinden — voraussichtlich ab Oktober, so Güther. Wann der Platz sein endgültiges Gesicht erhalten wird, vermochte er nicht zu sagen. Dazu bedürfe es ausgereifter Pläne, einer Finanzierung in wahrscheinlich siebenstelliger Höhe und politischer Entscheidungen.
Relativ überrascht zeigten sich die beiden Presbyter Bernd Jürgen Schönfeld und Frank Wünsche. Grundsätzlich begrüßten sie den Markt Am Offers, der sicher zur Belebung der vormittags geöffneten Kirche beitrage. Dass der Platz für unbestimmte Zeit nacktes Provisorium werden soll, sei ihnen nach Gesprächen mit der Stadt nicht bewusst gewesen.
Erneut machten die Marktleute — vertreten durch Hans-Lothar Albert und Gerd-Otto Wieschermann von der Markt GbR — deutlich, dass der Rathausplatz bevorzugter Standort sei. Dagegen hatte sich die Stadt unter anderem wegen Ausfalls der Parkgebühren an zwei Markttagen und der ursprünglich gedachten Ansiedlung des zentralen Busbahnhofes (ZOB) ausgesprochen. Unter den neuen Rahmenbedingungen hätte der Offers erheblich mehr Charme, sagte Albert, etwa als Durchgangslage zur City für den nun an der Friedrich-Ebert-Straße geplanten ZOB. Allerdings zögen die Marktleute lieber erst nach dem Endausbau zum Offers.
Weil der provisorische Umbau des Platzes mit rund 20 000 Euro zu Buche schlägt, entstand der Vorschlag, den Wochenmarkt doch auf den Rathausplatz zu lassen: „Damit ließe sich der Ausfall der Parkgebühren eine ganze Zeit lang kompensieren“, meinte Grünen-Fraktionschefin Esther Kanschat. „Uns ersparte das einen zusätzlichen Umzug, denn für den Ausbau müssten wir wieder vom Offers runter“, ergänzte Albert. Auch die Presbyter würden gern auf das Provisorium verzichten. TBV-Chef Güther versprach, alle vorgetragenen Argumente in den Verwaltungsvorstand mitzunehmen. lue