„Medicum“ ist komplett belegt
Beim neuen Ärztehaus an der Blumenstraße läuft bereits der Innenausbau. Alle Flächen sind vermietet.
Velbert. Von außen sieht das neue Gesundheitszentrum an der Blumenstraße so aus, als müsse noch einiges getan werden: Das Gebäude ist eingerüstet, auf der Fassade prangen merkwürdige, aufgeklebte Pfeile.
Aber der Schein trügt: Die Arbeiten sind bereits im Inneren des Neubaus angelangt. „Die Fassade wurde nur mit einer Folie abgeklebt, um die Metallbauelemente vor äußeren Einflüssen zu schützen“, klärt Projektleiterin Tanja Tachwaly vom Velberter Architekturbüro Krieger auf. Bis Februar soll das Gebäude fertig sein. Mit dem neuen Ärztehaus und den vielen umliegenden Arztpraxen soll dieser Bereich der Oberstadt den Namen „Medicum Velbert“ bekommen.
Das Familienunternehmen Krieger teilt sich Bauleitung und Investment. Vater Friedhelm Krieger steckt zwischen vier und fünf Millionen Euro in das viergeschossige Ärztezentrum. Sohn Michael Krieger leitet den Aufbau in unmittelbarer Nachbarschaft der eigenen Büros.
Nach der Fertigstellung wird das Gebäude mehr als 1500 Quadratmetern Nutzfläche bieten. Die Einweihung ist für den 1. April 2012 geplant. Wie es aussieht, kann dieses Datum eingehalten werden: „Wir liegen absolut im Zeitrahmen“, sagt Tanja Tachwaly.
Mittlerweile seien alle noch freien Flächen in dem Neubau vermietet worden. In die erste Etage zieht Hautarzt Dr. Gerd Aretz mit seiner Praxis ein. Aretz war maßgeblich an der Entstehung des Hauses beteiligt. Er hatte sich mit dem Büro Krieger kurzgeschlossen, als Pläne für ein Ärztezentrum an der Nedderstraße platzten. Aretz ist schon jetzt sehr angetan von dem Neubau.
Über 30 Jahre hat er mit seiner Frau, Dr. Hannelore Aretz, in Räumen an der Bahnhofsstraße praktiziert. Nun ist er stolz, das neue Kapitel mit angestoßen zu haben. „Das Haus bietet eine gute Zukunftsperspektive für alle Beteiligten“, sagt Dr. Gerd Aretz.
Seiner Praxis folgen in der zweiten Etage ein Urologe und ein Gynäkologe. Darüber ziehen ein Chirurg und ein Physiotherapeut, der auch mit einer Logopädin zusammenarbeiten wird. Im Erdgeschoss finden ein Bistro, das Schmuckatelier Helmert und eine Apotheke Platz. Zuletzt wurde die 260 Quadratmeter (inklusive Terrasse) umfassende Penthouse-Wohnung auf dem Dach verkauft.
Als „Fortschritt für die Stadtentwicklung“ hatte Bürgermeister Stefan Freitag das neue Gesundheitshaus bezeichnet. Durch die Ballung der Arztpraxen — neun Niederlassungen befinden sich schon jetzt im Bereich des neuen „Medicums“ — sollen rund 2000 Menschen am Tag in die Oberstadt gelockt werden. Nach dem Arzttermin, so das Kalkül, werden viele auch noch Einkäufe erledigen und so zur Belebung der Stadt beitragen.