Velbert Mehr als ein Drittel aller Velberter Dächer sind für eine Begrünung geeignet

Velbert · Die städtische Koordinierungsstelle Klimaschutz gibt Hauseigentümern Tipps.

 Ein begrüntes Dach sieht nicht nur hübsch aus, sondern leistet auch einen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz.

Ein begrüntes Dach sieht nicht nur hübsch aus, sondern leistet auch einen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz.

Foto: picture alliance / dpa-tmn/ZinCo

Dachbegrünungen leisten einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz. Eigentümer, die ihr Gebäudedach erneuern oder einen Carport errichten wollen, können dies ohne großen Mehraufwand mit einer Dachbegrünung kombinieren, unter Umständen gleichzeitig mit einer Photovoltaikanlage. Die Koordinierungsstelle Klimaschutz der Stadt Velbert hat nachfolgend einige nützliche Hinweise zusammengestellt.

Grünflächen steigern die Artenvielfalt, denn heimische Insekten benötigen diese als Lebensraum. Zudem haben sie einen Kühleffekt, eine Luftfilterfunktion und eine Lärmfilterungsfunktion. Außerdem können Dachbegrünungen das Objekt dämmen und schützen, sodass der Alterungsprozess von Dachpfannen verlangsamt wird oder auch Regenrinnen vor Beschädigung bei Hagelereignissen geschützt sind. Stark­niederschläge können zudem teilweise eingespeichert und verlangsamt an die Umgebung abgegeben werden.

Dachbegrünungen
sind förderfähig

Für Bestandsgebäude besteht derzeit eine Förderoption beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ können Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle als energetische Maßnahmen zur Wärmedämmung durch einen 20-prozentigen Zuschuss gefördert werden. Darunter fallen auch der Erhalt und die Neuanlage von Dachbegrünungen oder Fassadenbegrünungen.

Nicht jedes Dach ist für eine Dachbegrünung geeignet. Die Neigung sollte nicht mehr als zehn bis 15 Grad betragen. Eine Übersicht liefert das neue Gründachkataster des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), abrufbar unter www.gruendachkataster.nrw.de im Netz. Nach Eingabe der Wohnadresse erfährt die interessierte Person, ob das Dach ihres Hauses für eine Begrünung geeignet ist sowie nach Auswahl einer Substratdicke weitere hilfreiche Planungsdaten. Dazu gehören unter anderem das erwartbare Gewicht bei Wassersättigung, das Retentionspotenzial bei Starkregen sowie der jährliche Niederschlagsrückhalt, die mittlere Verdunstungskühlleistung, das Einsparpotenzial bei der Niederschlagsgebühr sowie das CO2- und Feinstaubbindungspotenzial. Zudem werden eine standortbezogene Pflanzliste und Ansprechpartner für Regiosaatgut beigefügt. Diese Informationen können für die weitere Gründachplanung verwendet werden. Nach Angaben des LANUV liegt das Dachbegrünungspotenzial in Velbert übrigens bei knapp Quadratkilometern, etwa 36,4 Prozent der Dachflächen sind nach Satellitenbildauswertung grundsätzlich geeignet. Damit liegt Velbert im landesweiten Vergleich in den oberen zehn Prozent.

Nicht jedes Dach ist für
die Begrünung geeignet

Bei Planung einer Dachbegrünung sind maßgeblich das Gewicht zu berücksichtigen sowie eine Vorprüfung der Dachabdichtung zu erwägen. Auch der Einsatz einer Wurzelschutzfolie oder einer Dachentwässerung über einen Ablauf beziehungsweise eine Dachrinne können sinnvoll sein. In der Regel können Bestandsdächer extensive Dachbegrünungen tragen, wenn im Gegenzug der häufig ähnlich gewichtsintensive Kiesbelag entfernt werden kann. Im Zweifel sollte jedoch ein Statiker eingesetzt werden und klären, ob das Dach die Begrünungslast auch im wassergesättigten Zustand halten kann. So können insgesamt schnell mehr als 200 Euro pro Quadratmeter an Kosten entstehen, während man für die Dachbegrünung selbst etwa 80 Euro je Quadratmeter einplanen sollte.

Die Dachbegrünung ist sehr pflegeleicht und kommt mit ein bis zwei Pflegegängen pro Jahr aus. Bei besonders tragfesten Dächern kann auch eine intensive Dachbegrünung in Erwägung gezogen werden, diese kann dann wie ein richtiger Dachgarten angelegt werden.