Mehr Frauen in der Politik gefordert

Derzeit sitzen nur sechs weibliche Vertreter im Rat. Wülfraths Gleichstellungsbeauftragte möchte den Trend mit einer Aktion stoppen.

Mehr Frauen in der Politik gefordert
Foto: Archiv

Wülfrath. Kein Wunder, dass diese Quote Wülfraths Gleichstellungsbeauftragten Gudula Kohn nicht gefällt: Unter den 34 Ratsmitgliedern gibt es in Wülfrath derzeit nur noch sechs Frauen. Wie lässt sich das ändern? Dieser Frage ging sie seit dem Herbst zusammen mit Ratsfrauen und sachkundigen Bürgerinnen nach. Die erste Erkenntnis: Es gibt bereits viel ehrenamtliches Engagement bei den Frauen. Das glaubt auch SPD-Ratsfrau Bettina Molitor: „Das Ehrenamt käme halb zum Erliegen, wenn es keine Frauen mehr gäbe.“

Doch oftmals ist das nicht so sichtbar. Grünen-Ratsmitglied Ophelia Nick hat die Erfahrung gemacht: „Viele Frauen wollen einfach nicht so in der ersten Reihe stehen.“ Das unsichtbare Engagement soll daher nun ins Rampenlicht gerückt werden, um vielleicht andere Frauen zum Mitmachen anzuregen. Zu einem Fototermin am 5. März sind alle Frauen aufgerufen, die sich in Gruppierungen wie Bürger- und Fördervereinen verdient machen. Die Fotos der Wülfratherinnen und kurze Statements, warum sie sich engagieren, sollen dann ab dem 2. Mai in einer Ausstellung im Foyer des Rathauses zu sehen sein. In einer Ausstellungsbroschüre werden zudem alle Gruppen mit Ansprechpartnerinnen aufgelistet.

Die Initiatoren wissen: Das Ehrenamt in Gruppen und Vereinen ist das Einstiegstor in die Lokalpolitik. Bettina Molitor sagt: „Uns alle hat ein konkretes Engagement in die Politik geführt.“

Warum trotzdem immer weniger Frauen den Weg in politische Ämter gehen, darüber gibt es bei den Ratsfrauen unterschiedliche Theorien. CDU-Politikerin Walburga Lambrecht glaubt, dass das eine Auswirkung der Tatsache sein könnte, dass viele Frauen auch neben der Kindererziehung noch dem eigenen Beruf nachgehen und daher am Ende keine Zeit mehr für die Politik übrig bleibt. SPD-Kollegin Molitor glaubt eher, dass die jüngere Generation es mittlerweile nicht mehr als so dringend ansieht, sich einzumischen.

Interessierte Frauen erreichen Gudula Kohn unter: Telefon 02058/183 41 oder g.kohn@stadt.wuelfrath.de